Tausende Menschen müssen in Nordkalifornien vor dem Waldbrand Rocky fliehen. Die langanhaltende Dürre in der Region bietet einen idealen Nährboden für die Flammen. Die Feuerwehr kämpft gegen den bisher schnellsten Brand.
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Seit Monaten herrscht eine der schlimmsten Dürren in Kalifornien, jetzt wird der amerikanische Bundesstaat von Waldbränden geplagt. Der ausgetrocknete Boden bietet dem Feuer einen idealen Nährboden. Mehr als 9000 Feuerwehrleute kämpfen darum, 21 verschiedene Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Auch die Nationalgarde unterstützt seit kurzem den Kampf gegen die Flammen mit mehreren großen Löschflugzeugen.
Feuer Rocky hat historische Ausmaße
Besonders schlimm betroffen ist der kalifornische Norden. Nördlich der Hauptstadt Sacramento wütet der größte Waldbrand, von Einsatzkräften "Rocky" getauft. Das Feuer hat sich mit einer dramatischen Geschwindigkeit auf 250 Quadratkilometer ausgebreitet - vor dem Wochenende betrug die Größe des Brandes nur ein Drittel dieser Fläche. Ein Sprecher der kalifonischen Feuerwehr sagte dem amerikanischen Nachrichtensender CNN, Rocky entwickele sich mit "noch nie dagewesener, historischer Geschwindigkeit". Allein hier sind fast 3000 Feuerwehrmänner im Einsatz. 50 Gebäude – die Hälfte davon Wohnhäuser – wurden bisher von Rocky zerstört und mehr als 13.000 Menschen mussten aus der Gegend in Sicherheit gebracht werden..
Flammenmeer in Kalifornien
In den Waldbrandgebieten in Kalifornien haben die Feuerwehrleute unterstützt von Regen Teilerfolge erzielt. Der Gouverneur des US-Bundesstaates, Jerry Brown, warnte dennoch vor Bränden "epischen Ausmaßes".
Bild: Getty Images/J. Sullivan
Unkontrollierbare Flammen
Eine riesige Rußwolke wächst über dem Feuerball. Das Feuer droht riesige Wald- und Buschflächen zu vernichten. US-Medien berichten vom "Rocky Fire", dem bisher schwersten Waldbrand, den der US-Bundesstaat Kalifornien erlebt hat. Löschflugzeuge versuchen pausenlos, die Flammen einzudämmen. Dieser Hubschrauber startet zu seinem Einsatz an den Clearlake Oaks.
Bild: picture-alliance/dpa/N. Berger
Fünf Prozent unter Kontrolle
Das "Rocky Fire" entlang der kalifornischen Küste hält die Rettungskräfte auch in der Nacht in Atem. Der Feuerball am Lake Country nördlich von San Francisco ist bereits auf eine Größe von mehr als 8.900 Hektar gewachsen - eine Fläche von etwa 8200 Fußballfeldern. Nur fünf Prozent sind davon unter Kontrolle. Zwei Highways mussten gesperrt, mehrere Campingplätze in der Nacht evakuiert werden.
Bild: Getty Images/AFP/J. Edelson
Bis ans Limit
Die Feuerwehr kommt nur langsam voran. Mehr als 9.400 Einsatzkräfte kämpfen gegen das "Rocky Fire", wie die kalifornische Wald- und Feuerschutzbehörde mitteilte. Die Helfer versuchen zwanzig weitere große Brände einzudämmen, die sich zwischen San Diego und der Grenze zu Oregon und Nevada erstrecken. Bei Löscharbeiten ist dort ein Feuerwehrmann ums Leben gekommen.
Bild: Getty Images/J. Sullivan
Sicherer Abstand
Mehr als 12.000 Menschen wurden aus der Gefahrenzone evakuiert. Bisher wurde niemand verletzt. Die Behörden forderten auch die Einwohner von Spring Valley auf, ihre Gemeinde in der Nähe der Clearlake Oaks zu verlassen. Jason Shanley, Sprecher der Brandschutzbehörde Kaliforniens, warnt vor der lebensbedrohlichen Gefahr. Doch trotz der laufenden Evakuierung bleiben Anwohner auf ihren Grundstücken.
Bild: picture-alliance/dpa/N. Berger
Zurück bleiben Asche und Staub
Nördlich von San Francisco sind mehr als 6300 Gebäude durch die Flammen bedroht, 50 wurden bereits zerstört. Auch das Haus von Wayne Fischer (Foto) brannte nieder.
Bild: Getty Images/AFP/J. Edelson
Verwüstete Landschaft
Der Wald- und Buschbrand wurde zu einem großen Teil von Blitzschlägen verursacht. Starker Wind, Hitze und extreme Dürre in Kalifornien sorgten dafür, dass sich das Feuer schnell entfachen und rasant ausbreiten konnte. Derzeit dreht sich der Wind und es zeichnet sich eine Wetteränderung ab. Das könnte den Einsatzkräften helfen.
Bild: Getty Images/AFP/J. Edelson
Notstand ausgerufen
Der Gouverneur von Kalifornien, Jerry Brown, hatte den Notstand ausgerufen, um schnellere Hilfen zu ermöglichen. Mehrere Schulen wurden zu Evakuierungszentren umfunktioniert, um die geflüchteten Menschen unterzubringen.
Bild: Reuters/S. Lam
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Im Laufe des Montags hatte eine Abkühlung es den Feuerwehrleuten erlaubt, eine Pufferzone zwischen Feuer und zahlreichen bedrohten Wohnhäusern aufzubauen. Jedoch sorgten am Montagabend Sturmböen dafür, dass heiße Asche sich weiter - auch in Richtung der Stadt Clearwater - verbreiten konnte. Kleinere Etappensiege konnte die Feuerwehr trotzdem einfahren: Drei von 21 Feuern konnten laut einem Sprecher über das Wochenende fast oder komplett eingedämmt werden.
Weitere Feuer werden erwartet
Donnerstag starb ein Feuerwehrmann in den Flammen, vier weitere wurden verletzt. Am Samstag hatte der Gouverneur von Kalifornien, Jerry Brown, den Notstand ausgerufen, um schnellere Hilfe zu ermöglichen. Viele der Brände wurden durch Blitzeinschläge ausgelöst. Nach Angaben der Feuerwehr bleibt die Gefahr weiterer Feuer hoch, da mehrere trockene Gewitterstürme in der Region erwartet werden.