Rogue One ist da - der erste Star Wars-Ableger mit echten Blockbuster-Qualitäten. Kann er die Wartezeit bis zum nächsten "echten" Star Wars-Film verkürzen? Unbedingt!
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Kleiner Führer durch das "Star Wars"-Universum
40 Jahre "Star Wars" - und die Faszination nimmt kein Ende. Immer noch gibt es Menschen, die nicht wissen, was der Hype eigentlich soll. Da können wir helfen.
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Spin-off "Solo: A Star Wars Story"
Der neueste Film erzählt die Geschichte des jungen Han Solo. Gespielt wird der renintente Weltraumpilot von Alden Ehrenreich, der die Rolle mit viel Humor und Liebe zum "Original" (Harrison Ford spielte Solo in den früheren Star Wars-Filmen) spielt. Der Film erzählt unter anderem, wie Solo den Wookie Chewbacca kennengelernt hat und ist zeitlich vor Episode IV eingeordnet.
Bild: 2018 Lucasfilm Ltd. All rights reserved.
Das Dreamteam aus der Originaltrilogie
1977 tauchten der Schmuggler Han Solo, Prinzessin Leia und Luke Skywalker zum ersten Mal auf der Kinoleinwand auf. Das Trio hat sämtliche Abenteuer von Episode IV - VI ("Krieg der Sterne", "Das Imperium schlägt zurück", 1980, "Die Rückkehr der Jedi-Ritter", 1983) zusammen bestanden und trifft sich in Episode VII (Das Erwachen der Macht", 2015) nach Jahrzehnten wieder.
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Die Jedi-Ritter
Der Jedi-Orden kämpft im Star Wars-Universum für das Gute. Dabei verleiht ihnen die "Macht" übermenschliche Fähigkeiten. So können sie etwa mit der Kraft ihrer Gedanken Gegenstände bewegen. Ihre stärkste Waffe ist das Lichtschwert. Berühmte Jedi-Ritter sind Luke und Anakin Skywalker (rechts im Bild), Obi-Wan Kenobi (links) und Meister Yoda.
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Großmeister Yoda
Yoda ist der mächtigste Jedi-Ritter aller Zeiten und kann die Macht wie kein anderer für sich einsetzen. Mehr als 800 Jahre lang bildet er junge Schüler (Padawane) zum Jedi-Ritter aus. Seine Sprache ist seltsam, seine Worte sind klug und weise. Er ist nur 66 Zentimeter groß. Doch nach seiner Größe sollte man den Jedi-Meister nicht beurteilen. Das bekommen auch großgewachsene Gegner zu spüren.
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"Tu es oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen."
In "Episode V - Das Imperium schlägt zurück" trainiert Yoda den jungen Luke Skywalker. Luke ist schwer verunsichert und glaubt nicht an seine Kräfte. Yoda lehrt ihn die Jedi-Philosophie und bringt ihm mentale Techniken bei. Und warnt ihn, sich nicht von negativen Gefühlen leiten zu lassen: "Zorn. Furcht. Aggressivität. Die dunklen Seiten der Macht sind sie. Besitz ergreifen sie leicht von dir."
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Die Sith
Die Sith sind ein Orden, der auf der dunklen Seite der Macht steht. Sith sind zumeist ehemalige Jedi-Ritter, die sich von der hellen Seite verabschieden, weil sie sich mehr Macht davon versprechen. Berühmte Siths sind Darth Vader, Darth Maul oder Darth Sidious. Auf dem Foto ist Darth Tyranus zu sehen, der als Jedi noch Graf Dooku hieß.
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"Ich bin dein Vater."
Darth Vader war einst der Jedi-Ritter Anakin Skywalker. Er ließ sich vom Imperator auf die dunkle Seite der Macht ziehen, um das Leben seiner Frau und seiner ungeborenen Kinder zu retten. Anakin wird zu Darth Vader, während seine Kinder Luke und Leia gerettet und versteckt werden. Zwanzig Jahre später begegnen sich Luke und Vader und bekämpfen sich bis aufs Blut. Dabei fällt der berühmte Satz.
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Imperator Palpatine
Eigentlich ist er Mitglied im Senat, der eine große Planetenrepublik regiert. Doch insgeheim ist Palpatine ein Sith-Lord mit dem Namen Darth Sidious. Er zettelt einen Aufstand gegen die Republik an. Von der dunklen Seite wird er schließlich als Kanzler und Imperator inthronisiert, der das komplette Universum beherrschen will. Er ist verantwortlich für die schlimmste aller Waffen...
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Der Todesstern
Der Todesstern ist die imperiale Superwaffe, so groß wie ein Mond, mit einer verheerenden Vernichtungskraft. Einer grausamen Demonstration muss Prinzessin Leia beiwohnen: Mit einem gigantischen Laserstrahl wird ihr Heimatplanet Alderaan gesprengt. Der Todesstern hat jedoch eine Achillesferse, die es den Rebellen möglich macht zurückzuschlagen. Doch der nächste Stern ist schon in der Mache...
In diesem Spin-off befinden wir uns in der Zeit zwischen den Episoden III und IV. Das Imperium baut gerade den ersten Todesstern fertig und will dessen Durchschlagskraft testen - Star Wars-Kenner wissen, dass er mit einem einzigen Strahl ganze Planeten zerstören kann. Rebellen wollen an die Pläne kommen und die Waffe zerstören. Das Ganze geschieht neben der ursprünglichen Star Wars-Handlung.
Die Soldaten des Imperiums werden von der dunklen Seite der Macht gelenkt und ziehen zu Hunderttausenden in die Kriege. Dabei sind sie ihrem obersten Befehlshaber, dem Imperator, in blindem Gehorsam treu ergeben bis in den Tod und folgen den Bösewichten (hier: Kylo Ren) auf Schritt und Tritt. In Episode VII durchbricht Soldat Finn dieses "Gesetz" und schlägt sich auf die Seite der Guten.
Das Star Wars-Universum bietet neben humanoiden auch noch gänzlich unmenschliche Kreaturen. Wie den mächtigen Verbrecher Jabba, ein widerliches Monster, bei dem der Ex-Schmuggler Han Solo noch eine Rechnung offen hat. Um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen, hält er Prinzessin Leia als Sklavin. Der Bikini, den Schauspielerin Carrie Fisher trägt, ist Legende geworden.
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Kampftiere am Boden
Die imperialen Waffen sind martialisch. Allein ihre Größe soll die Gegner schon verängstigen. Die vierbeinigen "AT-ATs" sind Kampfmaschinen, die sich schnell und überall fortbewegen und Truppenverbände transportieren können. Im Kopf stecken tonnenweise vernichtende Geschosse. Ein ähnlich fieses Kampfgerät ist der zweibeinige Aufklärer "AT-ST", gespickt mit Laserkanonen und blitzschnell.
Während der Todesstern noch gebaut wird, halten die Schiffe der imperialen Flotte die Stellung. Hier ein gigantischer Sternzerstörer, flankiert von den flinken Sternjägern, die sich mit den schnellen Schiffen der Rebellen rasante Zweikämpfe liefern. Star Wars-Macher George Lucas hat 1977 mit seiner Tricktechnik neue Maßstäbe gesetzt.
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Die Musik
Der Filmkomponist John Williams hat für alle Star Wars-Filme den Soundtrack geschrieben. Weltberühmt sind das Hauptthema und der düstere Marsch, der Darth Vader bei seinen Auftritten begleitet. Kultstatus hat aber hat von Anfang an (Episode IV) der Song "Cantina Band", der von der Alien-Band Figrin D'an and the Modal Notes in einer verruchten Spelunke gespielt wird.
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Die Droiden
Aus den ersten Filmen sind uns der goldene "Klugscheißer" C3PO und der kleine fiepsende R2D2 in bester Erinnerung - das ungleiche Paar ist zu Publikumslieblingen geworden. In Episode VII - ist ein weiterer Kuschel-Droide dazu gekommen: der quirlige BB-8 (links). Diese drei Droiden sind den Protagonisten treue Begleiter und haben sie schon aus etlichen brenzligen Situationen gerettet.
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Der Gefährte: Chewbacca
In Episode VII ist Han Solo schon lange kein Schmuggler mehr. Allerdings ist er auch nicht mehr mit Prinzessin Leia zusammen - obwohl die zwei geheiratet haben. Nach vielen Jahren sehen sie sich wieder, als es ein weiteres Mal darum geht, das Böse zu bekämpfen. Gealtert sind alle - nur nicht der treue Wookie Chewbacca, der Han bis zum Ende begleitet. Sein stöhnender Schrei ist Kult geworden.
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Eine neue Heldin (2015)
Episode VII spielt 30 Jahre nach Episode VI ("Die Rückkehr der Jedi-Ritter"). Was hat sich in den 30 Jahren getan? Mit der "Ersten Ordnung" hat wieder das Böse die Macht in der Galaxie. Wieder kämpfen die Rebellen dagegen an. Rey ist die neue Heldin, deren Herkunft noch ungewiss ist. Ist sie gar eine Skywalker? An ihrer Seite der Pilot Poe und der abtrünnige Stormtrooper Finn.
Bild: Disney/Lucasfilm
"Die letzten Jedi" - Reys Reise geht weiter
Kurz vor Weihnachten 2017 ist der achte Teil der Star Wars-Saga da. In "Episode VIII - Die letzten Jedi" versucht Rey, den letzten Jediritter Luke Skywalker für die Resistance zu gewinnen und geht dabei auch auf die Suche nach sich selbst. Währenddessen will die "Erste Ordnung" die Rebellenarmee um Leia Organa vollständig vernichten. Doch Poe und Finn versuchen dies zu verhindern.
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Die Vorfreude war riesig, obwohl der Ausgang der Geschichte Star Wars-Freunden hinlänglich bekannt ist. Aber vielleicht birgt "Rogue One - A Star Wars Story" ja ein Geheimnis oder eine neue Erkenntnis, die den weiteren Verlauf des Geschehens in kommenden Episoden beeinflussen wird?
Im Grunde wollen doch alle wissen, wie es nach "Episode VII - Das Erwachen der Macht" (2015) weiter geht. Stattdessen springt die Geschichte etwa 30 Jahre zurück: Wir befinden uns zwischen "Episode III - Die Rache der Sith" und "Episode IV - Eine neue Hoffnung". Letzterer war der allererste Star Wars-Film von 1977; damals hieß er "Krieg der Sterne" und revolutionierte die Kinowelt.
Zurück in eine dunkle Zeit
Wir sind also in einer Zeit, in der der Orden der Jedi-Ritter so gut wie ausgelöscht ist. Die "Dunkle Seite der Macht" hat die Oberhand. Darth Vader ist zur rechten Hand des mächtigen Imperators geworden, die Galaxie wird vom Terror des Imperiums beherrscht, und eine der grausamsten und effektivsten Waffen entsteht: der Todesstern. Doch eine Gruppe Rebellen hat herausgefunden, wie sie an die Pläne der Superwaffe gelangen kann. Sie holen die Tochter des Konstrukteurs ins Boot. Jyn Erso (Felicity Jones) wurde als Kind von ihren Eltern getrennt, hat eine kriminelle Laufbahn hinter sich und nichts zu verlieren. Als sie von den Rebellen angeheuert wird, hilft ihr die Aussicht, ihren Vater (Mats Mikkelsen) wiederzusehen, bei der Entscheidung mitzumachen. Der ist nämlich eigentlich ein Guter und wurde von Bösewicht Director Krennic (Ben Mendelsohn) dazu gezwungen, den Todesstern fertigzustellen. Während die Rebellen aufbrechen, um die Konstruktionspläne zu klauen, wird der Todesstern getestet. Mit verheerender Wirkung.
Ein waschechter Kriegsfilm
Die Settings sind zumeist düster, die Planeten wirken dunkel und unheimlich, die Raumschiffe sehen noch gigantischer aus. Die Schlachten, Verfolgungsjagden und Schießereien sind aufwendig, laut und rasant. In Rogue One wird fast ununterbrochen geballert; die Tricktechniker hatten hier - so scheint’s - noch mehr zu tun als in anderen Star Wars-Filmen, wo es ja auch ordentlich kracht. Im Vorfeld wurde immer wieder betont, dass es sich bei "Rogue One" um einen waschechten Kriegsfilm handelt. Star Wars eben.
All das so in Szene zu setzen, dass der Zuschauer nicht überfordert, sondern mitgerissen wird - dafür ist Regisseur Gareth Edwards (Godzilla) verantwortlich. Seine Bilder zeigen nicht nur pures Geballer; Edwards schafft es, dem Zuschauer selbst unter dem schönsten Himmel ein Gefühl der Bedrohlichkeit zu vermitteln. Etwa wenn ein riesiger Sternenzerstörer über einem bewohnten Plateau schwebt oder wenn sich der Todesstern vor die Sonne schiebt. Oder wenn Darth Vader auftaucht, diese zur Ikone gewordene Figur, der einstige Jedi-Ritter und nun die zweitböseste Kreatur der Galaxie.
Wiedersehen mit …
Star Wars-Fans fühlen sich allerdings nicht erst mit dem Auftritt Darth Vaders "zu Hause". Auch wenn es von neuen Charakteren nur so wimmelt, sind die Settings vertraut. Die weiß uniformierten Sturmtruppen sind allgegenwärtig, die Schiffe des Imperiums und der Rebellen sind wohlbekannt. Hin und wieder zischt ein Droide durchs Bild, der an das Modell R2-D2 erinnert. Prinzessin Leias Adoptivvater Bail Organa taucht auf, Rebellenführerin Mon Mothma ist bekannt aus "Die Rache der Sith", und Rebellengeneral Gial Ackbar, der in späteren Star Wars-Filmen als Admiral agiert, leitet in "Rogue One" den Großangriff der Rebellen auf einen imperialen Hauptstützpunkt. Natürlich gibt es noch mehr vertraute Figuren - aber wer das ist, das wird an dieser Stelle nicht verraten.
Auch die Musik nimmt den Zuschauer mit in das Star Wars-Universum. Filmkomponist Michael Giacchino hat sich behutsam dem Original-Soundtrack von John Williams genähert und viele Zitate benutzt.
Neues Star Wars-Personal
Die neuen Figuren fügen sich in das gesamte Star Wars-Ensemble gut ein. Alle spielen ihre Rollen mit Herz und Seele, kein Charakter ist schablonenhaft oder flach. Die rebellische Jyn wird begleitet von ihrem Aufpasser Captain Cassian Andor (Diego Luna), dem Krieger Baze Malbus (Jiang Wen) sowie dem umprogrammierten Ex-Sicherheitsdroiden K-2SO. Mit dabei auch ein blinder Mönch: Chirrut Imwe (Donny Yen) glaubt an die "Macht" und denkt fortwährend, dass er die Kraft besitzt, sie gegen die Feinde einzusetzen. Ist er einer der wenigen Jedi-Ritter, die noch am Leben geblieben sind?
Science Fiction mit Zukunft
Alle Charaktere würden wir gerne wiedersehen. In Star Wars IV taucht jedoch keiner von ihnen mehr auf. Da das Ende von "Rogue One" nahtlos an den Beginn von Star Wars IV anknüpft, dürfte mit diesem Spin Off ein Strang der Star Wars-Story zu Ende erzählt worden sein. Welche Pläne für weitere Nebenschauplätze noch in den Schubladen der Macher stecken - das ist ein Geheimnis.
Klar aber ist: Der Star Wars-Hype ist ein zukunftssicheres Geschäft. Die Macher sind exzellent darin, die Fans bei der Stange zu halten. Mehr noch: "Rogue One" ist so platziert worden, dass sich Star Wars-Neueinsteiger dazu hinreißen lassen könnten, sich in das Universum hineinzustürzen. Der von vielen befürchtete Ausverkauf der Saga durch den Disney-Konzern ist noch nicht eingetreten. Disney hatte sich bereits 2012 die Rechte an der Marke "Star Wars" gesichert und "Episode VII" produziert. Schon da waren die Fans besorgt, dass Star Wars jetzt mit Schmalz und süßen Kulleraugen einhergehen würde. Erleichtert konnte die Fangemeinde dann feststellen, dass es genau so weitergeht, wie Star Wars-Erfinder George Lucas es sich einst ausgedacht hat. Auch mit "Rogue One" ist das mehr als gelungen. Der Film belohnt die Fans für das lange Warten auf Star Wars - Episode VIII, das voraussichtlich Ende 2017 in die Kinos kommt.