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Rohani für Neustart mit dem Westen

23. Januar 2014

Der iranische Präsident Rohani will die Beziehungen seines Landes zum Westen deutlich verbessern. In seiner Grundsatzrede vor dem Weltwirtschaftsforum rief er zugleich das Ausland zu Investitionen in seiner Heimat auf.

Irans Präsident Rohani vor dem Weltwirtschaftsforum (Foto: rtr)
Bild: Reuters

Rohani: Charmeoffensive in Davos

01:54

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Präsident Hassan Rohani hat den Wunsch nach deutlich verbesserten Beziehungen seines Landes zu den Nachbarstaaten und zum Westen bekräftigt. Vor seinen Zuhörern beim Weltwirtschaftsforum im Schweizerischen Davos erklärte er, nach jahrelangen Spannungen sei ein Neustart der Zusammenarbeit möglich.

Keine Atomwaffen

Zugleich versicherte Rohani, der Iran werde auf keinen Fall den Besitz von Atomwaffen anstreben. Vielmehr sei die Regierung in Teheran bereit, nach der kürzlich in Genf erreichten vorläufigen Vereinbarung zum iranischen Atomprogramm mit den fünf ständigen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats und Deutschland ein umfangreiches und dauerhaftes Abkommen zu erarbeiten.

Als Teil des Vereinbarung hat der Iran die Anreicherung von Uran gedrosselt. Die Europäische Union und die USA lockerten im Gegenzug Wirtschaftssanktionen.

Reserven an Erdöl

Rohani verwies zugleich auf das enorme Potenzial an Erdöl in seiner Heimat. Dem Westen bot er eine Kooperation für eine "sichere Energieversorgung" an. Die Wirtschaft des Iran hat unter den jahrelangen Sanktionen schwer gelitten.

Die Ölförderung ist gedrosselt, viele Ölanlagen sind veraltet. In Davos führt Rohani deshalb auch Gespräche mit Managern westlicher Ölkonzerne wie Shell und Exon über eine Rückkehr in den Iran.

Rohani: Charmeoffensive in Davos

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Freie Wahlen in Syrien

Rohani ging auch auf den seit fast drei Jahren dauernden Bürgerkrieg in Syrien ein. Der Iran unterstütze humanitäre Hilfe für notleidende Syrer und sei auch bereit, zu einer friedlichen Lösung beizutragen. Gleichzeitig plädierte er für freie und faire Wahlen dort, als "beste Lösung zur Überwindung des Kriegs". Auf Druck der USA war der Iran von der internationalen Syrien-Friedenskonferenz in Montreux und Genf ausgeschlossen worden.

US-Botschaft eröffnet?

Vor seinem Auftritt in Davos hatte Rohani in einem Interview des Schweizer Fernsehsenders RTS den Wunsch nach verbesserten Beziehungen zu den USA bekundet. Als ein Signal der Entspannung sei auch die Wiedereröffnung der US-Botschaft in Teheran nach mehr als 30 Jahren nicht ausgeschlossen, erklärte er.

Die USA hatten ihre diplomatischen Beziehungen zum Iran nach dem Angriff auf ihre Botschaft in Teheran 1979 abgebrochen. Rohani räumte in dem Interview ein, dass die Differenzen zwischen Teheran und Washington immer noch groß seien. Man müsse danach streben, Feindseligkeiten in Freundschaft umzuwandeln.

An den Beratungen des Weltwirtschaftsforums in Davos nimmt der Iran zum ersten Mal seit mehr als zehn Jahren wieder mit einer Delegation teil.

se/re (ape, dpa, rtre, afp)

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