Romney in London ohne Medaillenchance
27. Juli 2012"Ich blicke voller Vorfreude sehr erfolgreichen Olympischen Spielen entgegen", sagte Romney nach einem Treffen mit dem britischen Premierminister David Cameron. Zuvor hatte Romney, kurz nach seinem Eintreffen in der britischen Hauptstadt, in einem Gespräch mit dem US-Fernsehsender NBC den Stand der Sicherheitsvorkehrungen als "beunruhigend" bezeichnet. Außerdem stellte Romney die Frage in den Raum, ob sich die Briten für die Spiele ausreichend begeistern könnten.
"Irgendwo im Nirgendwo"
Da hatte der Gast aus Amerika aber die Briten unterschätzt, die für einen Moment alle Zurückhaltung fahren ließen. Premierminister Cameron konterte die Kritik, indem er auf die Winterspiele im Jahr 2002 in Salt Lake City anspielte, deren Organisationschef Mitt Romney war. "Wir veranstalten die Olympischen Spiele in einer der geschäftigsten, aktivsten und beliebtesten Städte weltweit", sagte der britische Regierungschef. "Natürlich ist es einfacher, die Olympischen Spiele irgendwo im Nirgendwo abzuhalten."
"Ein Typ namens Mitt"
Das saß. Doch da gibt es in London ja noch einen Politiker, der immer für einen besseren Spruch zu haben ist: Bürgermeister Boris Johnson. Er hatte sich – mutmaßlich mit dem ihm eigenen Fortbewegungsmittel Fahrrad – in den Hyde Park begeben und vor mehreren zehntausend Menschen ausgerufen: "Da gibt es einen Typ namens Mitt Romney, der wissen will, ob wir bereit sind. Sind wir bereit? Jawoll." Mitt Romney will übrigens, ungeachtet seiner Sorge um die Sicherheit, die Eröffnungsfeier im Olympiastadion besuchen. Sicher bekommt er einen guten Platz.
ml/se (dpa, dapd, afp)