1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Ronaldo entzaubert Wolfsburg

Stefan Nestler12. April 2016

Der VfL Wolfsburg verpasst nach dem 0:2-Hinspielsieg in Madrid die Sensation und scheitert im Viertelfinale der Champions League an Real. Matchwinner der "Königlichen" ist einmal mehr Cristiano Ronaldo.

Fußball Champions League Real Madrid Vfl Wolfsburg
Bild: Reuters/J. Medina

Cristiano Ronaldo hat den VfL Wolfsburg mit einer Weltklasseleistung fast im Alleingang aus der Champions League geworfen. Der portugiesische Superstar erzielte alle drei Treffer für Real Madrid beim verdienten 3:0 (2:0)-Erfolg gegen den Bundesligisten. Gerade einmal etwas mehr als eine Viertelstunde war gespielt, da hatte Superstar Ronaldo die 0:2-Hinspielniederlage in Wolfsburg bereits wettgemacht. Real legte los wie die Feuerwehr, angepeitscht von den eigenen Fans im mit 80.000 Zuschauern ausverkauften Bernabeu-Stadion. Die "Königlichen" schnürten den VfL in der eigenen Hälfte ein und zwangen den Bundesligisten mit ihrem druckvollen Spiel zu Fehlern. Ein Kopfball von Sergio Ramos, der eher als Zuspiel gedacht war, landete auf der Latte des Wolfsburger Tors (6. Minute).

Doppelpack innerhalb einer Minute

Zehn Minuten später war das Glück der Niedersachsen bereits aufgebraucht: Der frühere Leverkusener Daniel Carvajal legte im Strafraum quer, erst verpasste Wolfsburgs Verteidiger Dante den Ball, dann auch Naldo, nicht aber Ronaldo. Der Portugiese schob zum 1:0 (16.) ein.

Keine Chance für Benaglio: Ronaldo (l.) erzielt den Führungstreffer für RealBild: Reuters/S. Perez

Auch eine Minute später griff die VfL-Abwehr nicht beherzt genug ein. Nach einer von Toni Kroos geschossenen Ecke kam Ronaldo unbehelligt zum Kopfball und ließ sich die Chance nicht nehmen. 2:0 nach 17 Minuten, das sah nach einem Debakel aus. Doch Real ließ es erst einmal ruhiger angehen, Wolfsburg kam besser ins Spiel und zu Chancen: Luis Gustavo zog aus 25 Metern ab und zwang Keylor Navas im Tor der Madrilenen zu einer Glanzparade (24.). Eine weitere gute Gelegenheit hatte Bruno Henrique (37.), vertändelte sie jedoch leichtfertig. Weltmeister Julian Draxler musste nach gut einer halben Stunde verletzt vom Platz, für ihn kam Max Kruse.

Durch die Mauer

Die zweite Hälfte begann wie die erste: mit einem Sturmlauf der Hausherren. Fast wäre Josuha Guilavogui ein Eigentor (60.) unterlaufen, doch VfL-Torwart Diego Benaglio passte auf und verhinderte das 0:3. Sechs Minuten später hatten die Wolfsburger Glück, als ein Kopfball von Ramos am rechten Innenpfosten landete und der Ball von dort aus über die Linie tanzte, sie aber nicht überquerte, sondern in den Armen Benaglios landete. In der 77. Minute aber war der starke Torwart des Bundesligisten machtlos - wieder gegen Ronaldo. Der Superstar zirkelte einen Freistoß aus 23 Metern durch die Mauer des VfL ins rechte Toreck. 3:0, jetzt benötigten die Wolfsburger zwingend einen Treffer, um das Halbfinale zu erreichen. Einige mittelprächtige Chancen hatte der Bundesligist auch, die besseren Möglichkeiten erspielte sich jedoch weiterhin Real. Benaglio konnte mehrfach mit tollen Paraden den vierten Treffer der Madrilenen verhindern. Am Ende spielte Real den Sieg routiniert über die Zeit - und die Fans huldigten einmal mehr dem großartigen Cristiano Ronaldo.

Real-Trainer Zidane freut sich über die Ronaldo-GalaBild: Reuters/S. Perez

"Es ist ärgerlich, 0:3 zu verlieren und dabei zwei Standardtore zu kassieren", sagte Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking nach dem Abpfiff. "Wenn du weiterkommen willst, brauchst du zwei gute Spiele. Heute war ich phasenweise zufrieden, aber die letzte Überzeugung hat gefehlt. Im Nachhinein ist die Enttäuschung groß." Weltmeister Kroos war dagegen zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft Real: "Wir wissen, was wir leisten können und haben das Gott sei Dank heute auch auf den Platz gebracht."

De Bruyne trifft für ManCity

Im anderen Champions-League-Duell zog Manchester City mit einem 1:0 (0:0)-Erfolg gegen Paris St. Germain ins Halbfinale ein. Im Hinspiel hatten sich beide Mannschaften 2:2 getrennt. Den Siegtreffer für den Premier-League-Klub erzielte der Ex-Wolfsburger Kevin De Bruyne mit einem Rechtsschuss aus 20 Metern. Für den Aufreger der ersten Hälfte hatte Kevin Trapp gesorgt, der deutsche Torwart der Pariser: Trapp holte Sergio Aguero im Strafraum von den Beinen. Der Gefoulte trat selbst zum Strafstoß an und setzte den Ball neben das Tor (30.).

Manchester jubelt über den HalbfinaleinzugBild: Reuters/A. Yates

Bayern in Lissabon, Barça in Madrid

Am Mittwoch will der FC Bayern Real Madrid und Manchester City ins Halbfinale der europäischen Eliteklasse folgen. Die Münchener treten nach dem 1:0-Erfolg im Hinspiel bei Portugals Rekordmeister Benfica Lissabon an. Atletico Madrid versucht im spanischen Duell gegen den FC Barcelona, die 1:2-Hinspielniederlage bei den Katalanen wettzumachen.

Wenn Sie noch einmal tief in die Partie der Wolfsburger bei Real Madrid eintauchen wollen, können Sie hier im Liveticker nachlesen:

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen