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Ronaldo-Gala bei spektakulärem Remis

15. Juni 2018

Portugal und Spanien duellieren sich im Stil eines Hollywood-Blockbusters. Das Drehbuch: frühe Action, unerwartete Wendungen und einen Höhepunkt in letzter Sekunde. Die unumschränkte Hauptrolle spielt Cristiano Ronaldo.

Fußball WM 2018 Portugal - Spanien
Bild: Reuters/U. Marcelino

Alles scheint verloren, die Zeit läuft davon. Aber es gibt sie noch, diese eine kleine Chance doch noch irgendwie heil aus der Sache rauszukommen. Natürlich ist nun er gefragt: der Held in dieser Geschichte. Portugals Held heißt Cristiano Ronaldo. Und wie er da so steht, bereit zum Freistoß, ist die Assoziation zu John Wayne nicht weit. Breitbeinig wie im Western, der Blick zu allem entschlossen, wartet er auf seinen Schuss. Dann schießt er. Und trifft. Es ist der Ausgleich in einem denkwürdigen Duell.  

Ein Mann geht seinen Weg

Gäbe es nicht schon Bronzestatuen, einen nach ihm benannten Flughafen oder ein eigenes Museum, spätestens nach diesem 3:3 (2:1) von Portugal gegen Spanien müsste man ihm diese Ehre zuteil werden lassen. Schon früh hat der Hauptdarsteller seine erste Szene: Ronaldo streift clever das Bein von Spaniens Verteidiger Nacho und verwandelt selbst den Strafstoß souverän (4. Minute). Damit ist er neben Pelé, Uwe Seeler und Miroslav Klose erst der vierte Spieler, dem Tore bei vier WM-Turnieren gelangen.

Wuchtig und platziert: Ronaldos Elfmeter zur 1:0-FührungBild: Reuters/

Weiter im Thriller-Plot: Die Gegenseite schlägt erstmals zu! Spanien kommt durch Conte zum Ausgleich (24.), der jedoch in der Entstehung des Tores wenig zimperlich zu Werke geht. Sein Foul an Pepe wird aber nicht geahndet. Doch um die Zuschauer in Sicherheit zu wiegen nimmt alles wieder seinen guten Lauf: ein Fehler von Spaniens Keeper De Gea schenkt dem Helden seinen zweiten Treffer und Portugal die Pausenführung (44.).

Das Imperium schlägt zurück

Diesen Momenten der Entspannung folgt atemberaubende Action bis zum Höhepunkt. Das selbstbewusste Fußball-Imperium Spanien schlägt zurück. Freistoß, Kopfballvorlage, Costa, Tor (55.). Und kurz darauf lasert Nacho einen Strahl über den Innenpfosten ins Netz (58.).

Volley ins Netz: Nacho bei seinem Treffer zum 3:2 für SpanienBild: Reuters/F. Lenoir

Die Übermacht übernimmt die Kontrolle. Und der Held? Der auch abseits des Feldes unter Druck stehende Ronaldo leidet und hadert. Spaniens Ballmaschine läuft nun wie geölt. Ronaldo und die Seinen rennen hinterher. Ähnlich chancenlos wie James Bond gegen Goldfingers eiskalten Killer Oddjob.

Aber unverhofft kommt sie dann eben doch, die eine kleine Chance. Ein Foul von Spaniens Verteidiger Piquet 22 Meter vor dem Tor bringt den Freistoß. Kann jemand das Blatt jetzt noch wenden? Es ist Heldenzeit – der Filmmoment in dem Bond, Rocky oder Skywalker übernehmen – im Fußball eben Ronaldo. 46 Freistöße hat er zuvor daneben geschossen. Dieser passt perfekt in den Winkel. Was für ein Ende!

Fußball-Fans können eine Fortsetzung gar nicht erwarten. 

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