Superstar Cristiano Ronaldo besiegt erneut seinen Dauerrivalen Lionel Messi und ist wie im Vorjahr Europas Fußballer des Jahres. Bei den Frauen gewinnt eine frisch gebackene Europameisterin.
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Kein Weg führte bei dieser Wahl an ihm vorbei: Superstar Cristiano Ronaldo ist Europas Fußballer des Jahres. Damit wiederholt der Portugiese seinen Vorjahressieg. Für seine erneut herausragende Saison mit vielen Titeln und noch mehr Toren erhielt der 32-jährige Portugiese am Donnerstagabend im Grimaldi Forum von Monaco bereits zum vierten Mal die silberglänzende Trophäe - eine Bestmarke nach den Erfolgen 2008, 2014 und 2016.
"Ich liebe es, Trophäen zu gewinnen - als Einzelspieler und im Team. Ich bin so glücklich und gesegnet", sagte Ronaldo, der zuvor auch als bester Angreifer der Champions-League-Saison ausgezeichnet worden war: "Ich darf Fußball spielen, den Sport, den ich liebe. Es ist alles harte Arbeit und viel Hingabe."
Die Top-Verdiener der Sportwelt
Das US-Magazin "Forbes" hat die Liste der bestbezahlten Sportler aktualisiert. Weltfußballer Cristiano Ronaldo von Real Madrid bleibt Spitzenreiter. Bester Deutscher ist - kein Fußballer.
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Top 1 - Cristiano Ronaldo
Der vierfache Weltfußballer Cristiano Ronaldo verdiente in den vergangenen zwölf Monaten rund 83 Millionen Euro. Das entspricht einem Stundenlohn von ca. 9500 Euro. 52 Millionen Euro stammen aus Gehältern und Preisgeldern. Die Sponsoren tragen rund 31 Millionen bei. Im Jahr 2016 erlebt er seinen größten Moment: Mit der portugiesischen Nationalmannschaft wird er Europameister.
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Top 2 - LeBron James
Der vierfache "Wertvollste Spieler" (Most Valuable Player) der NBA, auch "King James“ genannt, nahm im letzten Jahr rund 77 Millionen Euro ein. Seine Einnahmen aus Sponsoring (49 Millionen Euro) liegen deutlich höher als seine Gehälter und Preisgelder (28 Millionen Euro). Der Sportartikel-Hersteller Nike schloss 2015 mit ihm einen lebenslangen Werbevertrag - erstmals in der Firmengeschichte.
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Top 3 - Lionel Messi
Für mindestens 71 Millionen Euro muss der fünffache Weltfußballer seine Steuererklärung für das Jahr 2016 anfertigen. Das ist zumindest das, was "Forbes“ bekannt ist. Nur Lionel Messi selbst weiß, wie viel er wirklich verdient hat. Sein Steuerbetrugs-Skandal im Jahr 2016 wirft zumindest Fragen auf.
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Top 4 - Roger Federer
Der Schweizer Tennisprofi gewann bisher 18 Grand-Slam-Turniere - das ist Rekord. Mit seiner 2003 gegründeten Stiftung unterstützt er hauptsächlich Hilfsprojekte für Kinder in Südafrika, dem Heimatland seiner Mutter. Im Jahr 2016 erwirtschaftete die Tennis-Legende rund 57 Millionen Euro, wovon nur ein kleiner Anteil aus Gehältern und Preisgeldern (5,33 Millionen Euro) stammt.
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Top 5 - Kevin Durant
Der Zwei-Meter-Mann der "Golden State Warriors“ ist nicht nur in der NBA für seine außergewöhnliche Ballkontrolle bekannt. Zu Beginn seiner Karriere unterschrieb er einen 60-Millionen-Dollar-Vertrag mit Nike. Laut Forbes nahm Durant letztes Jahr rund 54 Millionen Euro ein.
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Top 6 - Andrew Luck
Der American-Football-Spieler unterschrieb im Juni 2016 bei den Indianapolis Colts den teuersten Vertrag in der Geschichte der "National Football League". Für die kommenden sechs Jahre sollte der NFL-Profi ein Gehalt von insgesamt 124 Millionen Euro kassieren. Allein für das Jahr 2016 nahm Andrew Luck schon 44 Millionen Euro ein.
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Top 6 - Rory McIlroy
Der nordirische Profi ist der bestbezahlte Golfer der Welt. Seine Gesamteinnahmen 2016 belaufen sich ebenfalls auf 44 Millionen Euro. Das große Geld macht er mit den Einnahmen aus Sponsoring-Verträgen (30 Millionen Euro). Als aktuelle Nummer zwei der Weltrangliste hat es McIlroy geschafft, im letzten Jahr fünf Millionen Euro mehr zu verdienen als die Nummer eins der Golfwelt Dustin Johnson.
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Top 8 - Stephen Curry
Mit seinem Spitzname "Baby-faced assassin“ ist Stephen Curry vor allem für seine Distanzschüsse bekannt. Der NBA-Meister des Jahres 2015 kassierte laut "Forbes" in den letzten zwölf Monaten 42 Millionen Euro. Der größte Teil seiner Einnahme stammt ebenfalls aus Sponsorenverträgen (31 Millionen Euro), was für die Top-Stars der US-amerikanischen Profibasketball-Liga üblich ist.
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Top 9 - James Harden
Noch einer aus der NBA hat es in die Top 10 geschafft: James Harden von den “Houston Rockets“ ist bekannt für seinen auffälligen Bart - deshalb sein Spitzname "The Beard“ (der Bart). Mit Gehältern und Preisgeldern (24 Millionen Euro) nahm er im vergangenen Jahr mehr ein als für seine Sponsoren-Verträge (18 Millionen Euro). Damit ist James eher eine Ausnahme unter den Top-Verdienern der NBA.
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Top 10 - Lewis Hamilton
Als einziger Nicht-Ballsportler hat es der Formel-1-Fahrer Lewis Hamilton in die Top 10 der bestbezahlten Sportler geschafft. Der dreifache Weltmeister hatte im Jahr 2016 ein Gesamteinkommen von rund 41 Millionen Euro. Nur ein kleiner Teil (sieben Millionen) kommt aus der Werbewelt, die restlichen 34 Millionen Euro verdient der Brite mit Gehältern und Preisgeldern.
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Und die erste Frau?
Sie ist erst auf Platz 51 zu finden und kommt aus der Tenniswelt. Serena Williams gilt als die erfolgreichste Tennispielerin der sogenannten"Open Era". 2016 spülte der US-Amerikanerin 24 Millionen Euro in ihre Kasse, wobei mehr als zwei Drittel ihres Einkommens (17 Millionen) aus dem Sponsoring kommen. Insgesamt erzielte die 35-Jährige ein Einkommen von 24 Millionen Euro.
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Und der bestbezahlte Deutsche?
Er ist kein Fußballer und heißt Vettel mit Nachnamen. Der Formel-1-Fahrer hat es geschafft, viermal in Folge Weltmeister zu werden. Sein Jahreseinkommen von 34 Millionen Euro reicht jedoch nur für den Platz 14 der "Forbes"-Liste. Die Werbewelt hat bisher kaum Interesse an dem deutschen Formel-1-Profi gezeigt. Nur 444.000 Euro nahm Sebastian Vettel 2016 von Sponsoren ein.
Bild: Reuters/M. Rossi
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Mit seinem Klub Real Madrid holte der Portugiese nach fünf Jahren wieder die Meisterschaft in die spanische Hauptstadt, zudem feierte er die Siege in der Champions League, bei der Klub-WM und im UEFA-Supercup. Dabei steuerte der manchmal als eigensinnig geltende Stürmer in 46 Pflichtspielen 42 Treffer bei, zudem erzielte der Europameister in zehn Länderspielen 14 Tore. Dafür kassiert er ein Millionengehalt bei Real.
Zwar lag er damit hauchdünn hinter Messi, der für den FC Barcelona und sein Heimatland 5-mal traf. Am Ende zählten für die 55 Medienvertreter aus allen UEFA-Mitgliedsverbänden sowie die stimmberechtigten Trainer aller Champions- und Europa-League-Teilnehmer aber die wichtigeren Tore. Und die erzielte nun mal Ronaldo.
Ronaldo zieht an Messi vorbei
Mit der Auszeichnung überflügelte Ronaldo auch seinen ewigen Rivalen Messi (Argentinien), der bislang dreimal (2009, 2011, 2015) Europas Fußball-Thron erklommen hatte. Der Angreifer war in diesem Jahr ebenfalls nominiert gewesen, er war im Kampf mit Ronaldo aber letztlich ebenso wie Star-Keeper Gianluigi Buffon (Italien) chancenlos. Als bester Deutscher landete Weltmeister Toni Kroos bei der Wahl auf dem fünften Platz.
Chancenlos war bei den Frauen auch die deutsche Nationalmannschafts-Kapitänin Dzsenifer Marozsán, der wohl auch das frühe Aus des DFB-Teams bei der Europameisterschaft in den Niederlanden zum Verhängnis wurde. Gekürt wurde Lieke Martens von Europameister Niederlande. Erst vor wenigen Wochen hatte sich die Spielerin des FC Barcelona mit ihrer Nationalelf den Titel beim Heimspiel geholt.
Außerdem nominiert war Pernille Harder (Dänemark). Im Vorjahr hatte die Norwegerin Ada Hegerberg triumphiert.
Bei der Wahl waren neben 55 Medienvertretern aus den UEFA-Mitgliedsverbänden auch die Trainer der Champions- und Europa-League-Teilnehmer stimmberechtigt. Marozsán wurde wohl das frühe EM-Aus mit der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zum Verhängnis.
Ronaldo weiter im Visier der Steuerfahnder
Bei allen sportlichen Erfolgen: Ronaldo wird wohl auch bis auf Weiteres vom spanischen Fiskus verfolgt, weil er Steuern in Millionenhöhe hinterzogen haben soll. Dass er nun ausgerechnet im Steuerparadies Monaco ausgezeichnet wurde, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.