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Rosetta tritt in Kometen-Orbit ein

Fabian Schmidt5. August 2014

Nach zehn Jahren und sieben Milliarden Kilometern hat die Raumsonde ihren Zielkometen 67P/ Tschurjumow-Gerasimenko erreicht. Mit dabei Philae. Er soll im November auf dem Kometen landen.

Künstlerische Darstellung der Annäherung der europäischen Sonde Rosetta im Anflug auf einen vorbeifliegenden Kometen (Foto: dpa).
Rosetta und Philae umkreisen den Kometen noch bis zum 11. November. Dann setzt Rosetta den Lander ab.Bild: AP

Auf Kurs - die Mission Rosetta

03:36

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Am 2. März 2004 - also vor zehn Jahren und fünf Monaten - ist die Raumsonde Rosetta gemeinsam mit dem huckepack reisenden Landeroboter Philae an Bord einer Ariane 5-Rakete ins All gestartet. Das Ziel der beiden: Der Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko, in dessen Umlaufbahn sie jetzt eintreten. Bereits in den letzten Tagen war es Rosetta gelungen, Temperaturmessungen an dem Kometen durchzuführen.

Nun werden Rosetta und Philae den Kometen in einem Orbit immer wieder umrunden, Aufnahmen und Messungen machen und Daten an die Erde zurückfunken. Wenn alles gut geht, soll Philae dann am 11. November diesen Jahres auf dem Kometen landen. Dort soll der Landeroboter Proben nehmen und einige Geheimnisse des Universums lüften.

Wobei es eigentlich gar nicht wirklich eine Landung wird, sondern vielmehr einem Andocken gleichkommt - in etwa, als würden zwei Raumfahrzeuge sich treffen. Der Grund dafür: Der Komet hat nur einen Durchmesser von drei bis fünf Kilometern und damit so gut wie keine Gravitation.

Die Forscher wissen nicht, ob die Kometenoberfläche hart oder weich istBild: ESA/AOES Medialab

Landen ohne Anziehungskraft

Philae kann sich also nicht einfach auf die Oberfläche fallen lassen, sondern muss selbst aktiv werden. Dafür ist der Lander mit einer Harpune ausgestattet. Die wird er ins Eis des Kometen hineinschießen und sich dann an ihn heranziehen. "Es ist eine schwierige Mission", sagt Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) gegenüber der Deutschen Welle, "aber ich vertraue meinen Technikern und Wissenschaftlern: Die haben das an verschiedenen Materialien probiert und das funktioniert."

Die Harpune muss jedenfalls halten und am Ende muss Philae seine Position mit Eisschrauben, die an den Füßen des Roboters angebracht sind, fixieren. "Man hat aber nur ganz grobe Vorstellungen über die Dichte, weil man die Größe und Flugbahn des Kometen kennt", erklärt Wörner. "Aber wie er wirklich beschaffen ist, wissen wir nicht. Deshalb fliegen wir ja auch hin."

Auf Kurs - die Mission Rosetta

03:36

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Ist das gelungen, kann Philae mit Hilfe seines Bohrers "SD2", den Italien beigesteuert hat, Bodenproben nehmen. Mit seinen drei mitgebrachten Laborgeräten soll er sie dann untersuchen. "Unsere Spektrometer untersuchen Materialien hinsichtlich ihrer Frequenzlinien", erklärt Wörner. "Daraus kann man erkennen, welche Materialien und sogar Moleküle vorhanden sind. Viele gehen davon aus, dass es Kohlenstoff und Wasser ist - lassen wir uns überraschen!"

Suche nach dem Ursprung des Lebens

Organische Stoffe wie Aminosäuren könnten zum Beispiel Hinweise auf die Entstehung des Lebens auf der Erde geben. Kometen wirken nämlich wie Kühlschränke des Sonnensystems: Sie speichern Materie, die vor 4,6 Milliarden Jahren entstanden ist. "Die Kometen sind ganz alte Bestandteile unseres Sonnensystems. Wir versuchen durch die Untersuchung der Kometen zu verstehen, wie unser Sonnensystem überhaupt entstanden ist", beschreibt der DLR-Vorsitzende Wörner sein Ziel.

Unter anderem möchten die Forscher herausfinden, ob das Wasser auf der Erde vielleicht durch Kometen hierher gebracht worden sein könnte. "Es ist wirklich eine Reise ins Ungewisse", sagt Wörner. Auch Kameras haben Rosetta und Philae an Bord. Damit werden sie den Kometen so detailgenau kartographieren, wie es zuvor mit keinem Kometen gelungen ist: auf den Dezimeter genau.

Kometen archivieren Materie aus der Entstehungsgeschichte des SonnensystemsBild: ESA–C. Carreau/ATG medialab

Spannung vor der Kontaktaufnahme

Bis es so weit ist, müssen Philae und seine große Schwester Rosetta aber noch knapp vier Millionen Kilometer zurücklegen. So weit sind die Sonden nämlich derzeit noch von ihrem Ziel entfernt. Spannend wird es für die Entwickler des DLR, die Philae gebaut haben, aber schon jetzt. Der Landeroboter war nämlich seit dem 8. Juni 2011 für sie nicht mehr ansprechbar.

Der Grund: Rosetta und Philae haben sich in den letzten 30 Monaten auf ihrer langen Reise 800 Millionen Kilometer weit von der Sonne entfernt. Auf dieser Umlaufbahn hätte die Sonnenenergie, die die Solarsegel von Rosetta einsammeln können, nicht ausgereicht um die Roboter aktiv zu halten. Deshalb hatten die Ingenieure sie in einen langen Ruhezustand versetzt.

Rosetta hatte sich bereits am 20. Januar 2014 aus ihrem Winterschlaf zurückgemeldet und Kontakt zum Kontrollzentrum der ESA in Darmstadt aufgenommen. Für Philae klingelte etwas später der Wecker: Seit dem 28. März hat der Landeroboter wieder Kontakt zur Erde.

Wobei es eigentlich gar nicht wirklich eine Landung wird, sondern vielmehr einem Andocken gleichkommt - in etwa, als würden zwei Raumfahrzeuge sich treffen. Der Grund dafür: Der Komet hat nur einen Durchmesser von drei bis fünf Kilometern und damit so gut wie keine Gravitation.

Landen ohne Anziehungskraft

Philae kann sich also nicht einfach auf die Oberfläche fallen lassen, sondern muss selbst aktiv werden. Dafür ist der Lander mit einer Harpune ausgestattet. Die wird er ins Eis des Kometen hineinschießen und sich dann an ihn heranziehen. "Es ist eine schwierige Mission", sagt Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) gegenüber der Deutschen Welle, "aber ich vertraue meinen Technikern und Wissenschaftlern: Die haben das an verschiedenen Materialien probiert und das funktioniert."

Die Harpune muss jedenfalls halten und am Ende muss Philae seine Position mit Eisschrauben, die an den Füßen des Roboters angebracht sind, fixieren. "Man hat aber nur ganz grobe Vorstellungen über die Dichte, weil man die Größe und Flugbahn des Kometen kennt" erklärt Wörner. "Aber wie er wirklich beschaffen ist, wissen wir nicht. Deshalb fliegen wir ja auch hin."

Ist das gelungen, kann Philae mit Hilfe seines Bohrers "SD2", den Italien beigesteuert hat, Bodenproben nehmen. Mit seinen drei mitgebrachten Laborgeräten soll er sie dann untersuchen. "Unsere Spektrometer untersuchen Materialien hinsichtlich ihrer Frequenzlinien", erklärt Wörner. "Daraus kann man erkennen, welche Materialien und sogar Moleküle vorhanden sind. Viele gehen davon aus, dass es Kohlenstoff und Wasser ist, lassen wir uns überraschen!"

Suche nach dem Ursprung des Lebens

Organische Stoffe wie Aminosäuren könnten zum Beispiel Hinweise auf die Entstehung des Lebens auf der Erde geben. Kometen wirken nämlich wie Kühlschränke des Sonnensystems: Sie speichern Materie, die vor 4,6 Milliarden Jahren entstanden ist.

"Die Kometen sind ganz alte Bestandteile unseres Sonnensystems. Wir versuchen durch die Untersuchung der Kometen zu verstehen, wie unser Sonnensystem überhaupt entstanden ist", beschreibt der DLR-Vorsitzende Wörner sein Ziel. Unter anderem möchten die Forscher herausfinden, ob das Wasser auf der Erde vielleicht durch Kometen hierher gebracht worden sein könnte. "Es ist wirklich eine Reise ins Ungewisse", sagt Wörner. Auch Kameras haben Rosetta und Philae an Bord. Damit werden sie den Kometen so detailgenau kartographieren, wie es zuvor mit keinem Kometen gelungen ist: Auf den Dezimeter genau.

Spannung vor der Kontaktaufnahme

Bis es so weit ist, müssen Philae und seine große Schwester Rosetta aber noch knapp vier Millionen Kilometer zurücklegen. So weit sind die Sonden nämlich derzeit noch von ihrem Ziel entfernt. Spannend wird es für die Entwickler des DLR, die Philae gebaut haben, aber schon jetzt. Der Landeroboter war nämlich seit dem 8. Juni 2011 für sie nicht mehr ansprechbar.

Der Grund: Rosetta und Philae, haben sich in den letzten 30 Monaten auf ihrer langen Reise 800 Millionen Kilometer weit von der Sonne entfernt. Auf dieser Umlaufbahn hätte die Sonnenenergie, die die Solarsegel von Rosetta einsammeln können, nicht ausgereicht um die Roboter aktiv zu halten. Deshalb haben die Ingenieure sie in einen langen Winterschlaf versetzt.

Rosetta hatte sich bereits am 20. Januar 2014 aus ihrem Winterschlaf zurückgemeldet und Kontakt zum Kontrollzentrum der ESA in Darmstadt aufgenommen. Nachdem ihre Systeme jetzt wieder erfolgreich laufen, klingelt nun auch der Wecker für Philae.

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