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Politik

Rotes Kreuz sucht 100.000 Vermisste

28. August 2018

Es geht um Menschen, die infolge von Krieg, Flucht oder Vertreibung vermisst werden. Ihre Zahl stieg auf den höchsten Stand seit mehr als zehn Jahren. Experten sind sicher: Die Dunkelziffer ist noch viel höher.

Symbolbild Rotes Kreuz (picture-alliance/ImageBROKER(M. Wolf)
Bild: picture-alliance/ImageBROKER(M. Wolf

Auch beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) gehen trotz sinkender Flüchtlingszahlen weiterhin viele Suchanfragen von Menschen ein, die ihre Angehörigen auf der Flucht verloren haben. DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe: "2.744 neue Anfragen der internationalen Suche erreichten uns im Jahr 2017. In den ersten sechs Monaten 2018 gingen fast 1.200 Anfragen ein - fast so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres."

Für viele Menschen, die infolge von bewaffneten Konflikten, Katastrophen oder durch Flucht und Migration von ihren Angehörigen getrennt worden seien, "ist der DRK-Suchdienst die letzte Hoffnung", erklärte Hasselfeldt.

Das Rote Kreuz hilft oft

Laut der DRK-Präsidentin waren die Hauptherkunftsländer der Suchenden und Gesuchten im vergangenen Jahr Afghanistan, Syrien, Somalia und Eritrea. "In fast 50 Prozent der Fälle konnte der DRK-Suchdienst Hilfe leisten", so die DRK-Präsidentin weiter.  

Die frühere CSU-Politikerin Hasselfeldt leitet seit 2017 das Deutsche Rote KreuzBild: picture-alliance/dpa/S. Stein

Das DRK rechnet in diesem Jahr außerdem mit bis zu 9.000 neuen Suchanfragen zu Menschen, die durch den Zweiten Weltkrieg und Vertreibung ihre Angehörigen verloren haben. Konkretere Zahlen stellt das DRK an diesem Dienstag vor - anlässlich des bevorstehenden Internationalen Tages der Vermissten, der offiziell am 30. August begangen wird.

haz/se (kna, dpa)