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Ruandas Armee kämpft im Ostkongo

22. Januar 2009

Ruandische Truppen sind zu einer gemeinsamen Operation mit kongolesischen Soldaten in den Osten des Kongos einmarschiert, um marodierende Hutu-Milizen zu vetreiben.

Patrouillen in Goma, Nord-KivuBild: AP

Ziel des Einsatzes ist der Kampf gegen die so genannten Interahamwe. Sie gehören zum militanten Arm der FDLR, der Hutu-dominierten "Demokratischen Kräfte für die Befreiung Ruandas". Sie werden für den Völkermord an rund 800.000 Tutsi und gemäßigten Hutu 1994 in Ruanda verantwortlich gemacht. Zudem terrorisieren sie bis heute die Tutsi-Bevölkerung im Osten des Kongo - ein wichtiger Grund für den bewaffneten Kampf des abtrünnigen kongolesischen Tutsi-Generals Laurent Nkunda.

Nun soll also die Hauptursache für die Krise in den Kivu-Provinzen bekämpft werden. Auf der Strecke bleibt jedoch wieder einmal die Zivilbevölkerung: Denn an der katastrophalen humanitären Lage in der Kivu-Provinz ändert der gemeinsame Einsatz von kongolesischen und ruandischen Truppen vorerst wenig - im Gegenteil. Das Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) fürchtet eine neue Massenflucht.

Dramatische Lage auf Lampedusa

Der Flüchtlingsstrom nach Lampedusa reißt nicht abBild: picture-alliance/ dpa

Jedes Jahr treten Zehntausende von Nordafrika aus die gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer an. Allein auf Lampedusa strandeten im Jahr 2008 rund 31 000 Bootsflüchtlinge. Die 20 Quadratkilometer große Insel zwischen Sizilien und Nordafrika gilt vielen Verzweifelten als Sprungbrett für ein besseres Leben in Europa. Darüber haben wir in der letzten Ausgabe von Fokus Afrika bereits berichtet. Doch binnen 24 Stunden ist die Situation im Aufnahmelager auf der völlig überfüllten Insel eskaliert. Schuld daran ist vor allem Italiens verfehlte Flüchtlingspolitik.

Afrikas Flüchtlinge in der Regenbogennation

Schmerzhafte Erinnerung an den Mai 2008: Jagd auf Einwanderer aus SimbabweBild: AP

"Rassismus wird oft als eine Krankheit bezeichnet. Die Tragödie ist, dass wir noch keine Therapie dafür gefunden haben." Sagt kein geringerer als Nelson Mandela. Und er hat Recht behalten. Bis heute gärt in der Regenbogennation Südafrika der Hass gegen Ausländer in den Townships, dabei immer wieder wurden Übergriffe auf afrikanische Einwanderer und Flüchtlinge als Einzelfälle heruntergespielt. Dabei haben fremdenfeindliche Hetzjagden im letzten Jahr mehr als 60 Menschen das Leben gekostet. Tausende Menschen aus Simbabwe, Somalia, Burundi, Kongo und anderswo sind in Todesangst vor den Schlägerbanden geflohen - Zuflucht haben sie in den Kirchen gesucht, bei der Polizei, in den Flüchtlingslagern, die mittlerweile wieder aufgelöst sind. Wie geht es diesen Menschen heute? Und wie geht Südafrika mit dem Trauma des letzten Jahres um?

Red. Alexander Göbel

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