Ruandas Außenministerin bei Conflict Zone
29. Oktober 2015 Die Außenministerin Ruandas sieht im Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag ein eigens für Afrikaner geschaffenes Gericht, mit dem Europa die afrikanische Politik zu manipulieren versuche. "Wer würde internationale Gerechtigkeit nicht befürworten? In der Praxis sieht es allerdings so aus, dass man mit hellerer Haut automatisch weniger schuldig ist," sagte sie im Interview mit Tim Sebastian für die DW Sendung Conflict Zone.
Obwohl die Wirtschaft des Landes seit Jahren etwa durchschnittlich im acht Prozent wächst, steht Ruanda wegen angeblicher Menschenrechtsverletzungen und der Verhaftung von Journalisten in der Kritik. Außerdem wird international kontrovers darüber diskutiert, ob der amtierende Präsident Paul Kagame die Verfassung zugunsten einer dritten Amtszeit ändern darf. Außenministerin Mushikiwabo hofft, dass der Präsident für ein dritte Amtszeit kandidiert und betont, es sei ausschließlich Sache der Ruander darüber zu entscheiden.
Über 20 Jahre nachdem der ehemalige Tutsi-Rebellenchef Paul Kagame das Morden der Hutu-Mehrheit an der Tutsi-Minderheit, mit seinen Soldaten der Ruandischen Patriotischen Front (RPF) gewaltsam beendet hat, ist der Führungsstil Kagames noch immer autoritär. Eine politische Opposition zur regierenden RPF wird unterdrückt.
"Conflict Zone with Tim Sebastian" ist jetzt online abrufbar.