Ruhrgas: Objekt der Begierde
22. Januar 2002Über 60 Prozent des in Deutschland verbrauchten Erdgases wird von Ruhrgas importiert. Vor allem mit dem russischen Energieriesen Gasprom besitzt die Ruhrgas AG enge Geschäftsbeziehungen. Der Weg von E.ON zur Kontrolle der Ruhrgas AG ist recht kompliziert. Denn die Eigentümerstruktur von Ruhrgas ist aus historischen Gründen sehr verwirrend.
E.ON benötigt langen Atem zur Übernahme
E.ON müsste eine Reihe von Einzelbeteiligungen erwerben und viele Vereinbarungen über Vorkaufsrechte und Pool-Entscheidungen berücksichtigt. E.ON hat sich bereits 3,5 Prozent vom Konkurrenten RWE AG, 4,7 Prozent von ThyssenKrupp und gut acht Prozent von Vodafone als Rechtsnachfolgerin von Mannesmann gesichert. Für die Mehrheit bei Ruhrgas braucht E.ON zum einen den anvisierten 25,5-prozentigen Anteil der Deutschen BP. Zum anderen verhandelt E.ON bereits über das 18-Prozent-Paket der Ruhrkohle (RAG). Aus Branchenkreisen hieß es, die Gespräche verliefen stockend, da die RAG die von E.ON als Kompensation angebotenen Unternehmensbeteiligungen nicht haben wolle. (im)