Bukarest, 14.5.2002, ADZ, deutsch

Das Tandem Rumänien-Bulgarien bei den Bemühungen um den Beitritt zur NATO ist Wirklichkeit geworden. Die Ausschüsse für Außenpolitik des rumänischen Parlaments und der Nationalversammlung Bulgariens haben am Montag (13.5.) in der bulgarischen Donaustadt Russe eine gemeinsame Erklärung der gegenseitigen Unterstützung beim Beitrittsprozess verabschiedet. Die Erklärung wurde in Anwesenheit der Außenminister der beiden Nachbarstaaten, Mircea Geona und Solomon Passy, von den Vorsitzenden der parlamentarischen Außenpolitik-Ausschüsse unterzeichnet.

Rumäniens Außenminister Mircea Geoana bezeichnete die gemeinsame Erklärung als ein positives Zeichen im Hinblick auf den NATO-Gipfel in Prag und als ein gutes Beispiel der Kooperation zwischen den beiden Parlamenten. Die bilateralen Beziehungen zwischen Rumänien und Bulgarien haben sich in den letzten Monaten außergewöhnlich gut entwickelt, sagte Geoana. Die gemeinsame Erklärung stehe als Beweis dafür, dass "auch wir kooperieren können, nicht nur die baltischen Staaten", sagte Geoana. "Bulgarien und Rumänien haben heute Geschichte gemacht", sagte Bulgariens Außenminister Solomon Passy. "Wir haben den Wettbewerb durch Kooperation ersetzt, das ist der Schlüssel zum Erfolg."

In der gemeinsamen Erklärung wird der "festen Überzeugung" Ausdruck verliehen, dass Rumänien und Bulgarien auf dem Gipfeltreffen in Prag in diesem Herbst eingeladen werden, der NATO beizutreten. Die Aufnahme der beiden Länder in die nordatlantischen Strukturen sei im gegenwärtigen Sicherheits-Kontext von entscheidender Bedeutung für die Stabilität und Sicherheit Europas. Rumänien und Bulgarien sind vertrauenswürdige NATO-Partner im Südosten Europas und haben als De-facto-Mitglieder in der Antiterror-Koalition agiert. Die Chancen, in die NATO aufgenommen zu werden, seien angesichts der neuen Prioritäten in der NATO-Strategie nach dem Terror-Anschlag vom 11. September in New York erheblich gestiegen. Eine Aufnahme der beiden Länder würde die Südflanke der nordatlantischen Allianz stärken und für eine geografisch ausgeglichene Erweiterung sorgen. (fp)