Bukarest, 15.6.2004, ADZ, deutsch

Rumänien und China wollen ihre Wirtschaftskooperation durch gegenseitige Investitionen verstärken. Das beschlossen der chinesische Staatspräsident Hu Jintao und Ion Iliescu nach Gesprächen am Sonntag (13.6.) in Bukarest. Die beiden Staatschefs unterzeichneten eine gemeinsame politische Erklärung über eine Partnerschaft der Freundschaft und Kooperation zwischen ihren Ländern.

Hu Jintao hatte am Samstag (12.6.) seinen dreitägigen Staatsbesuch in Rumänien in Konstanza/Constanta begonnen, wo er lokale Behörden besuchte und das Weingut Murfatlar besichtigte. Nach Worten von Hu Jintao sind die rumänisch-chinesischen Beziehungen "beispielhafte zwischenstaatliche Beziehungen". Im Beisein der beiden Staatschefs wurden vier Abkommen über bilaterale Zusammenarbeit unterzeichnet. Hu Jintao und Ion Iliescu vereinbarten auch die Gründung chinesisch-rumänischer Geschäftszentren in Bukarest und Peking. Der chinesische Staatspräsident bezeichnete Rumänien als ein Land mit "enormem Potenzial" und versprach eine verstärkte Präsenz chinesischer Investoren im Lande. Erst kürzlich gewann die chinesische China Road & Bridge Corporation die Ausschreibung für den Bau einer Donaubrücke bei Braila. Die in öffentlich-privater Partnerschaft entstehende Brücke über die Donau soll mit 900 Meter Öffnung zwischen den beiden Stützpfeilern die größte Hängebrücke in Europa werden. Die Investition wird auf rund 300 Millionen US-Dollar geschätzt und soll in drei Jahren fertig sein. Die rumänische Seite will in China bei Investitionen vor allem bei der Öl- und Gasförderung mitwirken. Das rumänisch-chinesische Handelsvolumen hat 2003 den Wert von einer Milliarde US-Dollar erreicht und wird nach den Worten von Rumäniens Staatspräsident Iliescu Ende dieses Jahres auf bis zu 1,5 Milliarden US-Dollar anwachsen. In Rumänien gibt es 8000 chinesische Unternehmen, die insgesamt 56 Millionen US-Dollar im Land investiert haben. (fp)