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Rumänien verärgert über russische Zeitung

4. Juli 2003

– Sie soll Aussagen von Präsident Iliescu zur Wiedervereinigung Rumäniens mit der Republik Moldau falsch zitiert haben

Bukarest, 4.7.2003, 410 GMT, RADIO RUMÄNIEN, rumän.

Das rumänische Präsidialamt hat klar gestellt, dass die (russische) Zeitung "Nesawissimaja gaseta" die Äußerungen von Präsident Ion Iliescu zu den Beziehungen zwischen Rumänien und der Republik Moldau nicht korrekt wiedergegeben hat. Die Idee der Wiedervereinigung, die sich aus dem Text ergibt, hat zu Reaktionen in (der moldauischen Hauptstadt) Chisinau geführt, wo der Sprecher von Präsident (Vladimir) Voronin unterstrichen hat, dass die beiden Staaten ihren Status als unabhängige und souveräne Staaten respektieren müssen.

Unsere Korrespondentin in Moskau, Simina Botar, mit Einzelheiten zu dem Interview, das Rumäniens Präsident der russischen Zeitung gab.

Bericht:

Die Tageszeitung "Nesawissimaja gaseta" hatte den Präsidenten Rumäniens um ein Exklusivinterview gebeten. Das Interview wurde in der Ausgabe von vorgestern (2.7.) veröffentlicht. Auf die Frage "Wie steht die rumänische Gesellschaft zur Zeit zu der Idee der Wiedervereinigung der Republik Moldau mit Rumänien, nachdem diese Idee in den 90er Jahren sehr populär war?", soll der "Nesawissimaja gaseta" zufolge der Präsident Rumäniens folgendermaßen geantwortet haben: "Ziemlich pragmatisch. Sicher erscheint mir die Idee der Wiedervereinigung Rumäniens mit der Republik Moldau natürlich. Andererseits verstehen wir, dass dies unmöglich ist, solange die Schaffung der Staatlichkeit der Republik Moldau noch nicht abgeschlossen ist."

Der Originaltext des Interviews von Präsident Ion Iliescu wurde uns von der Sprecherin des rumänischen Präsidialamtes, Corina Cretu, zur Verfügung gestellt. Dort hört sich die betreffende Stelle ganz anders an. Hier der Wortlaut: "So normal die Haltung der rumänischen Gesellschaft zu diesem Problem ist, so pragmatisch ist sie auch. Sicher erscheint die Idee der Wiedervereinigung Rumäniens mit der Republik Moldau natürlich angesichts unserer gemeinsamen Geschichte, Sprache und Kultur. Andererseits verstehen wir die historische Realität der Existenz des unabhängigen Staates Republik Moldau."

Es wäre noch hinzuzufügen, dass die "Nesawissimaja gaseta" in ihrer heutigen Ausgabe die Sache noch nicht klar stellt. (siehe auch Monitor-Dokumentation vom 3.7.2003) (me)