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Rumäniens Weg in die EU

21. November 2001

- Frankreich will das Balkanland schon 2004 in der Union haben - Verstärkte Hilfe, um Rückstand aufzuholen

Bukarest, 21.11.2001, ADZ, deutsch

Frankreichs Außenminister überraschte mit der Forderung, Rumänien und Bulgarien bei der EU-Erweiterung 2004 mit einzubeziehen. Die einen positiv, die anderen negativ: Rumäniens Außenminister Mircea Geoana begrüßte die Forderung, Deutschlands Bundeskanzler kündigte an, bei der Erweiterung der Europäischen Union keine Rabatte zu geben. Auch Polen meldete Unzufriedenheit über Vedrines Aussagen. Der französische Minister hatte darauf hingewiesen, dass für manche noch nicht bereite Beitrittskandidaten zusätzliche Bemühungen seitens der EU gemacht werden, damit diese 2004 beitreten könnten. Und so sollte man sich auch Rumänien und Bulgarien gegenüber verhalten. Vedrine machte diese Aussagen in Brüssel, wo Rumänien seinen Beitrag zur europäischen Eingreiftruppe vorstellte. Laut "Adevarul" (Tageszeitung- MD) stockte Rumänien sein Angebot von 1200 auf 3902 Militärs, darunter Bergjäger und Sprengstoffexperten. Die europäische schnelle Eingreiftruppe soll 60.000 Mann stark sein, die EU-Länder haben sich jedoch nicht auf die Finanzierung festgelegt. Der mit der europäischen Integration beauftragte Staatssekretär im Innenministerium stellte ebenfalls in Brüssel den Beitrag Rumäniens zum europäischen zivilen Krisenkorps vor. Beide Truppen sollen bereits ab 2003 einsatzbereit sein. Staatspräsident Ion Iliescu fand die Aussagen des französischen Ministers "sehr positiv und ermutigend". Rumänien sei bereit, die Kosten und Verpflichtungen des Beitritts zu übernehmen, ließ Iliescu am vergangenen Dienstag (20.11.) über seine Sprecherin verlauten. Außenminister Mircea Geoana erklärte, der Fahrplan für den Beitritt hätte sich nicht geändert, nach wie vor sei 2007 als Beitrittsjahr angepeilt. Einen Tag zuvor hatte der Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses des Senats, Gheorghe Prisacaru, das Jahr 2007 als Beitrittsjahr für zu pessimistisch erklärt. Die wirtschaftliche Entwicklung und der Rhythmus der Verhandlungen mit der EU würden Anlass geben zu einer Neueinstellung auf die Zeit 2005-2006. (fp)