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Politik

Rund 1400 Flüchtlinge auf dem Meer gerettet

17. Januar 2018

In Libyen nutzen Schlepper das Chaos des Bürgerkriegs. Viele Tausend Migranten hoffen dort auf eine Passage nach Europa - unter Lebensgefahr und ohne die Gewissheit, bleiben zu dürfen.

Libysche Küste, Rettungsboot mit Flüchtlingen
Retter kommen Flüchtlingen vor der libyschen Küste zu Hilfe (Archivbild)Bild: Getty Images/A.Paduano

Auf dem Mittelmeer sind innerhalb eines Tages rund 1400 Flüchtlinge gerettet worden - so viele wie noch an keinem Tag dieses Jahres. Helfer hätten auch zwei Tote geborgen, teilte die italienische Küstenwache mit. An insgesamt elf Rettungsaktionen waren demnach die italienische Polizei und Küstenwache, die EU-Mission Sophia und die Hilfsorganisation Proactiva beteiligt.

Die spanische NGO teilte mit, sie sei einem völlig überfüllten Boot mit rund 400 Menschen an Bord zu Hilfe gekommen, das sich in äußerst gefährlicher Lage befunden habe. Unter den Geretteten seien 175 Frauen und 75 Kinder gewesen. Bei einem der beiden Toten habe es sich um ein Kind gehandelt.

Viele Stunden in Todesnähe

Die Menschen hätten "zu viele Stunden" dicht gedrängt unter "furchtbaren Bedingungen" verbracht und seien dem Tode nah gewesen. "Das Schiff hätte jeden Moment sinken können", erklärte Proactiva im Kurzbotschaftendienst Twitter. Der Anblick sei "unerträglich" gewesen. Nach UN-Angaben kamen in diesem Jahr bereits mehr als 170 Menschen bei dem Versuch ums Leben, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen.

Immer wieder werden Flüchtlinge tot geborgen - hier eine Überführung im Hafen des sizilianischen Catania (Archiv)Bild: Getty Images/G.Isolino

2017 gingen fast 120.000 gerettete Flüchtlinge in Italien an Land. Die Zahl der Menschen, die sich in oftmals überfüllten und nicht seetauglichen Booten auf die Überfahrt begeben, sank zuletzt deutlich. Dies ist unter anderem auf die Unterstützung Italiens für die libysche Küstenwache zurückzuführen. Hilfsorganisationen sehen die Zusammenarbeit kritisch, da abgefangene Flüchtlinge oftmals in libyschen Lagern festgehalten werden, wo sie Vergewaltigung und Folter ausgesetzt sind.

jj/qu (dpa, afp, kna)

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