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Politik

Russe unter Spionageverdacht vor Gericht

27. Januar 2022

Wegen Geheimnisverrats muss sich ein russischer Mitarbeiter einer Universität in Bayern vor dem Oberlandesgericht München verantworten. Der Wissenschaftler forschte auch im Bereich der europäischen Trägerrakete Ariane.

Deutschland | Oberlandesgericht München
Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat den Wissenschaftler vor dem Oberlandesgericht München angeklagtBild: Matthias Balk/dpa/picture alliance

Wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte, hat sie Anklage wegen mutmaßlicher geheimdienstlicher Agententätigkeit erhoben. Der junge Wissenschaftler soll Informationen an den russischen Geheimdienst weitergegeben haben. Er arbeitete bis zu seiner Festnahme am 18. Juni 2021 als wissenschaftlicher Mitarbeiter für einen naturwissenschaftlich-technischen Lehrstuhl der Universität. Nach dpa-Informationen handelt es sich um die Universität Augsburg. Diese hatte bei der Festnahme des damals 29-Jährigen bestätigt, dass es sich um einen ihrer Mitarbeiter handele.

Russen zahlten 2500 Euro

Der Anklage zufolge soll der russische Auslandsnachrichtendienst SWR spätestens im Herbst 2019 Kontakt zu dem Angeschuldigten aufgenommen haben. "Das Aufklärungsinteresse des Nachrichtendienstes lag insbesondere in den verschiedenen Entwicklungsstufen der europäischen Trägerrakete Ariane und der Werkstoffforschung des Angeschuldigten", so die Bundesanwaltschaft.

Der Forscher aus Russland arbeitete für einen naturwissenschaftlich-technischen Lehrstuhl in AugsburgBild: Stefan Puchner/dpa/picture alliance

Ab Ende November 2019 habe es regelmäßige persönliche Treffen zwischen dem Angeschuldigten und einem russischen Führungsoffizier gegeben. Der junge Mann habe dabei Informationen zu Forschungsprojekten aus dem Bereich Luft- und Raumfahrttechnologie weitergegeben, insbesondere von den verschiedenen Entwicklungsstufen der europäischen Trägerrakete Ariane. Dafür habe er insgesamt 2500 Euro erhalten.

nob/ml (dpa, afp)

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