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Russisch-Orthodoxe Kirche und Russische Auslandskirche streben Vereinigung an

19. Mai 2004

- Erstes Treffen beider Oberhäupter nach 80 Jahren

Moskau, 18.5.2004, NTW Mir, russ.

Erstmals nach 80 Jahren der Spaltung hat es ein Treffen zwischen dem Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche im Ausland, dem Metropoliten Lawr [New York], und dem Patriarchen von Moskau [und ganz Russland], Aleksij II., gegeben. Wladimir Tschernyschow berichtet von einer Pressekonferenz zu den Ergebnissen ihrer Gespräche: Wladimir, was wurde auf der Pressekonferenz mitgeteilt?

(Korrespondent) Guten Abend, Michail. Was heute im Danilow-Kloster stattfindet, kann ohne Übertreibung als historisch bezeichnet werden. (...) Die Pressekonferenz ist vor wenigen Minuten zu Ende gegangen. Metropolit Kirill vom Moskauer Patriarchat und der Erzbischof von Berlin und Deutschland [Erzbischof der Russisch-Orthodoxen Kirche im Ausland], Mark, standen Journalisten Rede und Antwort. Ihren Worten nach wird heute eine Kommission mit ihrer Arbeit beginnen, die die künftige Vereinigung der Kirche zum Ziel hat. Hören wir, was sie zu sagen hatten:

(Metropolit Kirill) Das wichtigste Ziel, das wir uns gesetzt haben, ist, diese Wunde zu heilen, diese Spaltung der russischen Kirche zu überwinden. Ja, es ist völlig richtig zu sagen, dass die russische Kirche gespalten ist und dass diese Spaltung auf die Revolution [1917] und den Bürgerkrieg zurückzuführen ist.

(Erzbischof Mark) Unser Ziel ist die Vereinigung unserer Kirche. Die Russisch-Orthodoxe Kirche im Ausland hat sich stets als integraler Teil der Russisch-Orthodoxen Kirche gesehen. Diese Entwicklungen haben ihre eigene innere Dynamik, über die Gott entscheidet und nicht wir.

(Korrespondent) (...) Der Patriarch von Moskau und ganz Russland sagte heute Morgen beim Empfang des Oberhaupts der Russisch-Orthodoxen Kirche im Ausland, des Metropoliten von New York, Lawr, die Situation habe sich natürlich geändert. Im Jahre 1991 seien die Kontakte wieder aufgenommen worden und nun sei die Zeit gekommen, da es eine Annäherung geben sollte und geben kann. Der Patriarch sagte folgendes:

(Aleksij) Die Kirche heute ist frei und zwischen Kirche und Staat herrscht ein Verhältnis des Respekts. Die Kirche mischt sich in das politische Leben nicht ein und der Staat mischt sich in das kirchliche Leben nicht ein. Die Tatsache, dass wir heute zusammen sind, ist ein historisches Ereignis, ein wichtiges Ereignis, und ich glaube, das ist möglich geworden durch Gottes Segen und die Gebete der russischen Märtyrer. (...) (TS)