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Theater

Russischer Regisseur Serebrennikow verhaftet

22. August 2017

Bereits seit Mai hielten die Behörden seinen Pass fest - dabei wartete im September eine Operninszenierung in Stuttgart auf den Leiter des Moskauer Gogol-Theaters. Nun ist Kirill Serebrennikow festgenommen worden.

Kirill Serebrennikow, Theaterregisseur (Foto: picture alliance/dpa/V. Astapkovich)
Bild: picture alliance/dpa/V. Astapkovich

Russischer Regisseur Serebrennikow in Haft

01:31

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Dem 47-Jährigen wird Betrug vorgeworfen, wie das Staatliche Ermittlungskomitee in Moskau mitteilte. So soll der Leiter des Gogol-Theaters zwischen 2011 und 2014 staatliche Gelder in der Höhe von einer Million Euro veruntreut haben. Das russische Strafrecht sieht in diesem Fall hohe Geldstrafen oder bis zu zehn Jahren Haft vor. Laut Serebrennikow werfen ihm die Ermittler vor, eine staatlich finanzierte Shakespeare-Inszenierung nicht aufgeführt zu haben. Er selbst wies den Vorwurf der Veruntreuung zurück. Die Aufführung sei sowohl in Russland als auch im Ausland gezeigt worden.

Serebrennikows Theater ein Dorn im Auge der russischen Behörden 

Kirill Serebrennikow ist ein internationaler Theaterstar mit kritischer Haltung zur aktuellen Politik. Sein Theater ist bekannt für einen gewissen Grad an Kunstfreiheit und schon lange ein Dorn im Auge der russischen Behörden. So wurde das Theater und auch die Wohnung Serebrennikows bereits im Mai 2017 durchsucht und drei frühere Mitarbeiter mit Untersuchungshaft oder Hausarrest belegt. Nun ist der Regisseur selbst in St. Petersburg festgenommen und für Vernehmungen nach Moskau gebracht worden. 

Viele russische Künstler fordern eine Freilassung Kirill Serebrennikow. Der Filmemacher Pawel Lungin und der frühere Finanzminister Alexej Kudrin riefen dazu auf, Serebrennikow freizulassen. "Die
Festnahme eines Regisseurs schießt eindeutig über das Ziel hinaus", meldete sich Alexej Kudrin auf Twitter zu Wort. Auch die Staatsoper Stuttgart setzt sich derzeit für den Regisseur ein, der dort im September eigentlich die Märchenoper "Hänsel und Gretel" inszenieren sollte. Im Mai hatte das Moskauer Bolschoi-Theater bereits für Aufruhr gesorgt, als es kurz vor der Welturaufführung ein Ballett des Regisseurs über den russischen Startänzer Rudolf Nurejew abgesetzt hatte. 

nw/pg (dpa)

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