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PolitikUkraine

Russland überzieht Ukraine mit neuen Luftangriffen

19. Oktober 2024

Gut ein Dutzend Regionen in der Ukraine melden Luftalarm. Russland greift mit Drohnen, Gleitbomben und Marschflugkörpern an. Auch die Hauptstadt Kiew ist betroffen.

Völlig zerstörtes Gebäude
Ein bei russischen Angriffen beschädigtes Haus im ukrainischen Pokrovsk (Archivbild)Bild: AFP

Neue massive russische Angriffe mit Drohnen und Marschflugkörpern haben in weiten Teilen der Ukraine Luftalarm ausgelöst. Betroffen waren rund 15 Regionen, darunter Mykolajiw im Süden und Dnipropetrowsk im Zentrum des Landes, wie die Flugabwehr im Onlinedienst Telegram mitteilte. In der frontnahen östlichen Region Sumy wurden nach Behördenangaben bei einem Angriff mit Drohnen und Gleitbomben sieben Menschen verletzt. Auch Teile der immer wieder von Russland angegriffenen Energie-Infrastruktur seien zerstört worden.

Kiew meldet Zerstörung aller feindlichen Drohnen

Die Behörden riefen die Menschen auf, sich in Luftschutzbunkern in Sicherheit zu bringen. In der Nacht meldete auch die Hauptstadt Kiew Luftalarm. Vertreter der Behörden teilten in Kiew mit, dass alle feindlichen Drohnen um die Hauptstadt zerstört worden seien. Die Ukraine wehrt sich seit fast 1000 Tagen gegen den russischen Angriffskrieg.

Dabei drohen nach britischer Einschätzung aktuell Angriffe russischer Truppen insbesondere in der Gegend um die nordostukrainische Stadt Kupjansk. "Es ist wahrscheinlich, dass andauernde russische Attacken die ukrainischen Einsätze am Ostufer des (Flusses) Oskil erschweren", teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Russland werde hier vermutlich weitere Gebietsgewinne machen. "Russische Einheiten stehen höchstwahrscheinlich nur wenige hundert Meter vom Fluss Oskil entfernt in einem schmalen Frontvorsprung etwa 20 Kilometer südlich der Stadt Kupjansk", hieß es in London weiter.

Ukrainische Truppen hatten Kupjansk im Gebiet Charkiw bei ihrer Gegenoffensive vor gut zwei Jahren zurückerobert. Die Stadt liegt etwa 100 Kilometer südöstlich der Gebietshauptstadt Charkiw und ist nach britischer Darstellung ein Eisenbahnknotenpunkt, der wichtig für ukrainische Operationen in der Region ist. Das Verteidigungsministerium in London veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 regelmäßig Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

Fast 200 Gefangene kommen frei

Ungeachtet der andauernden Kampfhandlungen haben Russland und die Ukraine nach Angaben des Kremls 190 Gefangene ausgetauscht. In dem Austausch, der von den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgehandelt worden sein soll, seien 95 russische Soldaten aus von Kiew "kontrolliertem Territorium zurückgebracht" worden, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau.

Schon im Juli hatte es einen Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine gegeben - hier ukrainische Kriegsgefangene Bild: Ukrainian Presidential Press Office/AP/dpa/picture alliance

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte im Gegenzug, "95 unserer Bürger sind nach Hause zurückgekehrt". Selenskyj fügte hinzu: "Jedes Mal, wenn die Ukraine ihre Bürger aus russischer Gefangenschaft rettet, rücken wir dem Tag näher, an dem allen, die in russischer Gefangenschaft sind, die Freiheit geschenkt wird."

haz/se (afp, rtr, dpa)

Redaktionsschluss: 16.00 Uhr (MESZ). Dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert.

 

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