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Russland reagiert gereizt

2. April 2014

Russland wirft der NATO vor, sich wieder der Sprache des Kalten Kriegs zu bedienen. Die Ankündigung, die Zusammenarbeit vorerst einzustellen, sei bedauerlich, heißt es in einer Erklärung aus Moskau.

Russischer Soldat vor einem Panzer (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Die Entscheidung der in Brüssel tagenden NATO-Außenminister komme weder Russland noch den NATO-Mitgliedern zugute, heißt es in einer Mitteilung des russischen Außenministeriums in Moskau. Auch die Reaktion auf Naturkatastrophen werde fortan schwieriger, hieß es.

Zudem kritisierte das Ministerium: "Die Sprache der Mitteilung erinnert an das Vokabular aus der Zeit des Kalten Krieges." Mit Blick auf das Mitteilungsdatum des NATO-Beschlusses vom 1. April hatte zuvor Vizeregierungschef Dmitri Rogosin gespottet, es könne sich nur um einen Aprilscherz handeln. Die offizielle Stellungnahme des Kreml steht indes noch aus.

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Gesprächsfaden soll weiter gesponnen werden

Die Außenminister der NATO-Staaten hatten am ersten Tag ihres Treffens in Brüssel beschlossen, die Zusammenarbeit mit Russland wegen der Krim-Krise weitgehend auszusetzen und die militärische Präsenz im Osten des Bündnisgebiets weiter zu verstärken.

Der politische Dialog mit Moskau im NATO-Russland-Rat soll aber fortgesetzt werden. Die 28 Außenminister einigten sich am Dienstag auch darauf, die Ukraine beim Aufbau von Sicherheitsstrukturen zu unterstützen. Die Allianz will dem Land unter anderem helfen, seine Streitkräfte zu modernisieren, und kündigte gemeinsame Militärmanöver an.

Furcht vor dem russischen Bären

Die Annexion der Krim durch Russland nährt Befürchtungen, dass Moskau nach weiteren Regionen im Süden und Osten der Ukraine greifen könnte, in denen es viele russischstämmige Bewohner gibt. Zudem beobachten Polen und die baltischen Länder das russische Vorgehen mit großer Sorge und hoffen auf den Schutz der NATO.

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Zur Zeit hat Russland Truppen an der Grenz zur Ukraine zusammengezogen. In NATO-Kreisen ist von 40.000 Soldaten die Rede. NATO-Oberkommandeur Philip Breedlove sagte in Brüssel, mit diesen Militärkräften könne Russland alle seine Ziele im Nachbarland in drei bis fünf Tagen erreichen. Die Lage an der Grenze sei "unglaublich besorgniserregend". Die Nato habe in der Nacht kleinere russische Truppenbewegungen ausgemacht, es gebe aber keine Anzeichen für eine Rückkehr der Soldaten in ihre Kasernen. Am Montag hatte die Regierung in Moskau erklärt, ihre Truppenkonzentration im Grenzgebiet zur Ukraine abzubauen.

uh/pg (dpa,afp)

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