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Russland droht Rezession

2. Dezember 2014

Krisenstimmung in Moskau: Der Ölpreis sinkt, die Sanktionen drücken, der Rubel verliert an Wert - das alles hat Folgen. Russlands Wirtschaft knickt ein.

Symbolbild - Winter in Rußland
Bild: Getty Images

Angesichts des sinkenden Ölpreises und geopolitischer Spannungen rechnet das russische Wirtschaftsministerium für Anfang 2015 mit einer Rezession. Für das erste Quartal des kommenden Jahres senkte das Ministerium seine Konjunkturprognose auf minus 0,8 Prozent, wie Vizeminister Alexej Wedew Agenturen zufolge sagte. Zuvor hatte die Regierung noch ein Wachstum von 1,2 Prozent erwartet. In der zweiten Jahreshälfte dürfte die russische Wirtschaft aber wieder schwarze Zahlen schreiben, meinte Wedew.

Wegen der anhaltenden Rubel-Schwäche rechnet das Ministerium zudem für 2015 mit einem Kapitalabfluss von 90 Milliarden Dollar (72 Mrd. Euro) statt wie bisher angenommen von 50 Milliarden Dollar. Für 2014 gehen die Behörden von einer Kapitalabwanderung in Höhe von 125 Milliarden Dollar aus.

Die Aussicht auf einen kräftigen Konjunktureinbruch in Russland hat den Rubel am Dienstag erneut auf Talfahrt geschickt. Seit Jahresbeginn hat der Rubel allein zum Dollar fast 60 Prozent an Wert eingebüßt

Loch im Staatshaushalt

Die wirtschaftlichen Probleme reißen ein Loch in den russischen Staatshaushalt. Wedew sagte, er erwarte einen Verlust für den Etat 2015 von rund 90 Milliarden Dollar. Das entspricht etwa 0,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Prognosen basieren auf einem durchschnittlichen Ölpreis für 2015 in Höhe von etwa 80 Dollar je Barrel (159 Liter). Derzeit liegt der Ölpreis jedoch niedriger.

Die Zeiten hoher Wachstumsraten hat Russland schon länger hinter sich gelassen. Während der ersten beiden Amtszeiten von Präsident Wladimir Putin war die Wirtschaft noch um sieben bis acht Prozent im Jahr gewachsen. 2012 waren es noch 3,4 Prozent, im vergangenen Jahr nur noch 1,3 Prozent.

iw/ul (dpa, afp)

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