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Russen fordern Feuerpause im Jemen

5. April 2015

Mit einer Resolution des UN-Sicherheitsrats will Russland die saudischen Luftangriffe im Jemen vorerst stoppen. Doch die von Saudi-Arabien geführte Militärallianz stellt Bedingungen.

Suche nach Überlebenden nach einem Luftangriff in Okash Nähe Sanaa Jemen (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/Mohamed al-Sayaghi

Die humanitäre Operation sei Teil der Arbeit und der Verantwortung der Allianz, sagte der saudische Brigadegeneral Ahmed Assiri. Die Hilfsgüter dürften allerdings nicht in die falschen Hände, etwa die der Huthi-Rebellen, fallen. Assiri reagierte damit auf die Forderung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), durch eine 24-stündige humanitäre Waffenpause medizinische Hilfe für die Zivilbevölkerung zu ermöglichen. Alle Wege zu Wasser, zu Lande und in der Luft müssten ohne Verzögerungen geöffnet werden. Durch die Luftangriffe und Bodenkämpfe seien viele Menschen seit mehr als einer Woche von der Außenwelt abgeschnitten. Verletzte würden sterben, die humanitäre Lage sei katastrophal.

UN-Sicherheitsrat braucht Zeit

Russland brachte am Samstag im UN-Sicherheitsrat einen Resolutionsentwurf ein, der eine Kampfpause im Jemen vorsieht. Diese soll ermöglichen, Ausländer aus dem arabischen Land in Sicherheit zu bringen und bedürftigen Menschen Hilfe zukommen zu lassen. Russland hatte in den vergangenen Tagen Probleme, seine Staatsbürger aus dem Bürgerkriegsland herauszuholen.

Doch die amtierende Präsidentin des höchsten UN-Gremiums machte keine Hoffnung aus eine schnelle Lösung: "Die Ratsmitglieder brauchen allerdings noch Zeit, den russischen Vorschlag zu überdenken", sagte Jordaniens UN-Botschafterin Dina Kawar, die in diesem Monat den Sicherheitsrat führt. Zuvor hatten die 15 Ratsländer zweieinhalb Stunden lang in einer eilig einberufenen Sondersitzung über den russischen Vorstoß beraten. "Wir hoffen, dass wir am Montag etwas vorlegen können."

Großbritannien unterstützt Militärallianz

Auch die Vereinten Nationen hatten sich zuletzt besorgt über die steigende Zahl getöteter Zivilisten gezeigt. Die UN-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos hatte am Donnerstag erklärt, binnen zwei Wochen habe es 519 Todesopfer sowie rund 1700 Verletzte gegeben, viele davon bei den Luftangriffen der Militärallianz unter Führung Saudi-Arabiens und Beteiligung Ägyptens.

Großbritanniens stellvertretender UN-Botschafter Peter Wilson sagte, dass sein Land die Luftangriffe auf die Rebellen weiter unterstütze. Zivile Opfer müssten aber unbedingt vermieden werden. "Aber es ist auch äußert wichtig festzustellen, wie wir in diese Situation gekommen sind: Weil die Huthis immer und immer wieder Waffenruhen verletzt, militärische Aktionen angezettelt und zur Gewalt gegriffen haben, statt sich an den politischen Gesprächen zu beteiligen."

Den Einfluss Irans zurückdrängen

Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi erklärte, eines der vorrangigen Ziele der Militärintervention im Jemen sei die Sicherung der Meeresstraße zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden. "Die Sicherung des Schifffahrtsverkehrs im Roten Meer und der Schutz der Meerenge Bab al-Mandab ist eine der obersten Prioritäten für Ägyptens nationale Sicherheit", erklärte al-Sisi. Ein Großteil des weltweiten Schiffsverkehrs führt durch die Meerenge im Süden des Jemen, um über den Suezkanal ins Mittelmeer zu gelangen.

Sie fordern Jemens amtierende Regierung heraus: Huthi-RebellenBild: Reuters/K. Abdullah

Saudi-Arabien und seine arabischen Verbündeten starteten die Luftangriffe am 26. März, da die Huthi-Rebellen auf die südliche Hafenstadt Aden vorrückten. Präsident Hadi war im Februar dorthin geflohen, nachdem die Rebellen die Hauptstadt Sanaa unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Nach dem Angriff auf Aden floh Hadi weiter nach Saudi-Arabien und bat das Königreich um Hilfe. Riad begründet die Intervention unter anderem damit, dass der Iran die Huthi-Rebellen unterstütze. Bisher gibt es dafür aber nur vage Hinweise.

gmf/SC (afp, dpa, rtr)

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