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Russland - Restaurant Datscha

15. Mai 2019

Mit Einmachgläsern, Lenin-Bildern und alten Tapeten bringen Ilja Kaplan und Georgij Solanik das russisches Schrebergarten-Gefühl nach Prenzlauer Berg. Das Konzept geht auf: Drei Datscha-Restaurants gibt es mittlerweile.

Euromaxx-Projekt Planet Berlin | Russland | Restaurant Datscha (Foto: Lena Ganssmann)
Bild: Lena Ganssmann

"Bei Bier kommen mir keine Ideen", sagt Ilja Kaplan. "Nur bei Wodka." So wie die Idee zu der nach den russischen Wochenendhäuschen benannten Restaurantkette Datscha, die Ilja Kaplan zusammen mit Georgij Solanik leitet. "In Russland bringst du alles, was du nicht brauchst, in die Datscha: Dosen, Bilder, Gläser", erläutert Ilja Kaplan. "Und wir legen fast alles ein. Im russischen Winter gibt es keine frischen Lebensmittel."

Drei Datscha-Restaurants gibt es in Berlin: in Friedrichshain, Kreuzberg und Prenzlauer Berg. Hier, im zuletzt eröffneten Datscha im Helmholtzkiez, sitzt Ilja Kaplan, umgeben von Siebzigerjahre-Tapete und goldenen Vögeln an der Wand, Lenin-Bildern und großen Einmachgläsern mit eingelegten Zitronen.

Russischer Rückzugsort

Ilja Kaplan kam 1990 nach Berlin, fünf Jahre später machte er sein erstes Restaurant auf, das Gorki Park. "Das war von Anfang an ein Familienbetrieb. Anders hätten wir gar nicht überleben können", erzählt er. 2007 folgte das erste Datscha. Noch heute leitet seine Schwester die Küchen aller Restaurants. Sowohl im Datscha als auch im Gorki Park setzt Ilja Kaplan nicht nur auf die traditionelle russische Küche, sondern auch auf neue Kreationen mit vielen vegetarischen und regionalen Zutaten. "Vareniki mit Rote-Beete-und-Pflaumenfüllung, so was gibt es in Russland nicht", sagt Ilja Kaplan.

Andererseits soll das Datscha genau wie in Russland ein Ort der Entspannung sein: "Datschen waren schon immer Rückzugsorte für uns Russen, private Räume, in denen wir uns frei fühlten und so sein konnten, wie wir wollten." Passend dazu steht am grasgrünen Tresen in kyrillischer Schrift: Jeder Bürger hat das Recht auf Erholung. Den Auszug aus dem russischen Bürgergesetz hat Ilja Kaplan zum Motto seiner Datschen gemacht. Aber er hat noch ein zweites Motto: zu zeigen, dass die russische Kultur sich nicht so sehr von den anderen Kulturen Europas unterscheidet und ein Teil davon ist. "Russland, das sind nicht nur Bären, Matroschkas, Kaviar und die Balalaika, es ist so viel mehr. Zum Beispiel modernes Essen." Klassischen Borschtsch können Gäste in der Datscha trotzdem bestellen.

Autorin: Xenia Balzereit

DATSCHA
Stargarder Str. 24
10437 Berlin-Prenzlauer Berg

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