Russland setzt riesige Drohnen-Flotte gegen die Ukraine ein
25. Mai 2025
Das sei der größte Angriff seit Beginn des Krieges vor drei Jahren gewesen, hieß es aus der Hauptstadt Kyjiw. 45 Raketen und 266 Drohnen habe man abfangen können, teilte die Luftwaffe im Onlinedienst Telegram mit. Von den Angriffen, bei denen mindestens zwölf Menschen getötet wurden, seien die meisten ukrainischen Regionen betroffen gewesen.
Nicht nur Kyjiw war betroffen
"An 22 Orten wurden feindliche Luftangriffe gemeldet, und an 15 Orten fielen Trümmer von abgeschossenen Raketen und Drohnen herab", erklärte die Luftwaffe. Unter den Opfern der Angriffe waren drei Minderjährige im Alter von acht, zwölf und 17 Jahren in der Region Schytomyr im Nordwesten der Ukraine. In der Region Kyjiw wurden nach Angaben der Rettungsdienste vier Menschen getötet. Zudem wurden in der westukrainischen Region Chmelnyzkyj vier Tote gemeldet und im südukrainischen Mikolajiw ein Toter.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nannte den groß angelegten russischen Luftangriff "terroristisch" und fordert die USA auf, sich dazu zu äußern. "Das Schweigen Amerikas und anderer Länder ermutigt (Russlands Präsidenten Wladimir) Putin nur", schrieb er und fügte an: "Jeder derartige terroristische russische Angriff ist Grund genug für neue Sanktionen gegen Russland."
Von Russland selbst gab es zu den jüngsten Angriffen keine Angaben. Aus Moskau hieß es, man habe in der Nacht 110 aus der Ukraine kommende Drohnen unschädlich machen können. Davon seien 13 über dem Gebiet Moskau und der an die Hauptstadt angrenzenden Region Twer abgefangen worden, teilt das Verteidigungsministerium mit.
Trotz aller Angriffe - Gefangenenaustausch abgeschlossen
Russland hatte bereits in der Nacht zu Samstag einen massiven Angriff mit Drohnen und Raketen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew ausgeführt. Die neuen Angriffe ereigneten sich vor dem Hintergrund des größten Gefangenenaustausches zwischen Russland und der Ukraine seit dem Beginn des Kriegs vor gut drei Jahren.
Am Freitag hatten beide Seiten je 390 Gefangene zurückgegeben, am Samstag kamen jeweils 307 Gefangene frei. Am Sonntag seien nochmals jeweils 303 Gefangene der Gegenseite übergeben worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Der Austausch der insgesamt je 1000 Kriegsgefangenen war bei den russisch-ukrainischen Gesprächen in Istanbul vor einer Woche vereinbart worden. Es waren die ersten direkten Gespräche zwischen den beiden Kriegsparteien seit drei Jahren gewesen.
haz/fab (rtr, afp, dpa)