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Politik

Russland steht fest an der Seite Maduros

7. Februar 2020

In Venezuela kreuzen sich die Interessen zweier Großmächte: Die USA unterstützen die Opposition des südamerikanischen Landes, Russland die Regierung. Moskaus Chefdiplomat Lawrow machte das in Caracas ganz klar.

Venezuela: Lawrow zu Besuch in Caracas
Herzliche Begegnung: Russlands Außenminster Lawrow (l.) und Venezuelas Präsident Maduro Bild: Getty Images/C. Cabral

Russland und Venezuela haben nach Angaben des russischen Außenministers Sergej Lawrow eine engere militär-technische Zusammenarbeit vereinbart. Angesichts der Bedrohungen des Landes von außen werde Russland dabei helfen, die Verteidigungskraft seiner Freunde verlässlich zu gewährleisten, sagte Lawrow bei einem Treffen mit dem sozialistischen Präsidenten Nicolás Maduro in Venezuelas Hauptstadt Caracas.

Lawrow beklagt "illegale Sanktionen"

Auch im Energiesektor und Handel, in Industrie und Landwirtschaft sowie bei Infrastrukturprojekten solle die Kooperation zwischen beiden Ländern trotz der US-Sanktionen vertieft werden, betonte der russische Außenminister. Lawrow kritisierte "illegale Sanktionen" gegen eines der ölreichsten Länder der Welt, er sprach von Erpressungsmethoden und einer Verletzung internationalen Rechts.

Die Vereinigten Staaten unterstützen Interimspräsident Juan Guaidó. US-Präsident Donald Trump hatte Guaidó erst vor wenigen Tagen bei seiner Rede zur Lage der Nation in Washington begrüßt und diesem nochmals Unterstützung zugesagt. 

Russland steht im Machtkampf in Venezuela dagegen fest an der Seite von Präsident Maduro.
Die Regierung in Moskau unterstützt das krisengeschüttelte Venezuela immer wieder auch mit Hilfslieferungen von Getreide und Medikamenten. Auf der Sitzung einer Kommission beider Länder im Mai sollten die praktischen Aspekte der Zusammenarbeit festgeklopft werden, sagte Lawrow.

Die Wahl nicht boykottieren

Zuvor hatte der russische Chefdiplomat die Opposition in Venezuela aufgerufen, sich an den Parlamentswahlen in diesem Jahr zu beteiligen. "Ich bin überzeugt, dass diese Wahlen die einzige Möglichkeit sind für die Radikalen, sich nicht selbst um eine Zukunft im politischen Leben Venezuelas zu bringen." Der selbst ernannte Interimspräsident Juan Guaidó hatte sich gegen eine Beteiligung der Opposition an den Wahlen ausgesprochen.

Bei den umstrittenen Präsidentschaftswahlen 2018, die unter anderem die Europäische Union für illegitim erklärte, hatten Oppositionsführer aus Protest gegen die Missachtung der Demokratie durch Staatschef Nicolás Maduro und sein Regime zum Boykott aufgerufen.

Das autoritär regierte Venezuela ist die letzte Station auf der Lateinamerika-Reise Lawrows, die ihn zuvor nach Kuba und Mexiko geführt hatte. Venezuela gehört zu den größten Waffenkunden Russlands. Unter Maduros Führung ist das das Land in eine dramatische Wirtschaftskrise geraten; viele Menschen sind verarmt und außer Landes geflohen. Die USA betonen, durch ihre Sanktionen solle nicht die Bevölkerung getroffen werden, sondern Maduro, sein persönliches Umfeld sowie die staatliche Ölindustrie.

haz/jm (dpa, afp)

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