1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

NATO in Sorge über Manöver von Russland und Belarus

12. September 2025

Russland und Belarus haben eine große Militärübung an der Grenze zum NATO-Territorium begonnen. Das Manöver fällt in eine Zeit großer Spannungen zwischen Russland und der westlichen Welt.

Belarus | Russisches Militärmanöver Zapad 2025: Panzerfahrzeug auf Feldweg am Waldrand
Das Manöver der russischen und belarussischen Soldaten soll bis einschließlich 16. September laufenBild: Russian Defence Ministry/AFP

Ziel des bis zum 16. September geplanten Manövers sei es, die Fähigkeiten von Kommandeuren und Stäben sowie die Zusammenarbeit und die Ausbildung von Truppen zu verbessern, teilte die Regierung in Moskau mit. In einer ersten Phase sollen die Truppen die Abwehr eines Angriffs auf Russland und dessen Verbündeten Belarus simulieren. Die zweite Phase konzentriere sich auf die "Wiederherstellung der territorialen Integrität des Unionsstaates und die Zerschlagung des Feindes", hieß es weiter.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow: Unsere Militärübung ist nicht gegen Andere gerichtetBild: Erik Romanenko/TASS/ZUMA/picture alliance

Schauplätze der Übung sind Truppenübungsplätze in beiden Ländern sowie die Ostsee und die Barentssee. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte am Donnerstag erklärt, die Übung mit dem Namen "Sapad 2025" ("Westen 2025") richte sich nicht gegen ein anderes Land.

Tusk bezeichnet "Sapad" als "sehr agressiv"

Erst am Mittwoch hatte Polen mit Unterstützung seiner NATO-Verbündeten mutmaßlich russische Drohnen über seinem Luftraum abgeschossen. Die Regierung in Moskau weist eine Verantwortung für den Vorfall zurück.

Der Vorfall über Polen wurde im Westen jedoch als Weckruf für das Nordatlantische Verteidigungsbündnis und als Test seiner Reaktionsfähigkeit gewertet. Westliche Länder sprachen von einer bewussten Provokation Russlands. Bereits vor dem Vorfall hatte der polnische Ministerpräsident Donald Tusk die "Sapad"-Manöver als "sehr aggressiv" bezeichnet. Er kündigte an, dass Polen seine Grenze zu Belarus am Donnerstag um Mitternacht schließen werde. Belarus grenzt auch an die NATO-Mitglieder Litauen und Lettland.

Polnische Soldaten an der massiv gesicherten Grenze zu Belarus (Archivbild)Bild: Czarek Sokolowski/AP Photo/picture alliance

Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, bekräftigte die Entschlossenheit Deutschlands zum Schutz der NATO-Partner im Osten. Er besuchte am Freitag in Litauen die dort laufende Militärübung "Quadriga 2025" und sagte, Deutschland stehe unverrückbar an der Seite seiner Alliierten.

"Jeden Zentimeter schützen"

Mit Blick auf die russischen Drohnen im Luftraum Polens und damit der NATO sagte Breuer: "Die jüngste Verletzung des polnischen Luftraums durch Russland hat wieder gezeigt, wie wichtig unser Engagement ist. Unser Beitrag zur Verteidigung der NATO-Ostflanke ist verlässlich - wir sind bereit, jeden Zentimeter des Bündnisgebiets zu schützen".

Die Militärübung "Sapad" findet in der Regel alle vier Jahre statt. Es ist die erste dieser Art seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022. 2021 hatten rund 200.000 russische Soldaten an der Übung teilgenommen. Diesmal dürften es deutlich weniger sein, da hunderttausende russische Soldaten in der Ukraine stationiert sind. Belarus hatte im Januar die Teilnahme von 13.000 Soldaten angekündigt. Zuletzt gab die Führung in Minsk aber bekannt, die Zahl der Soldaten um die Hälfte zu reduzieren.

haz/pgr (rtr, dpa, afp)

Russische Drohnen über Polen abgeschossen

14:52

This browser does not support the video element.

 

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen