Asyl für Snowden verlängert
18. Januar 2017Nach einer abenteuerlichen Flucht war Edward Snowden im Jahr 2013 über Hongkong nach Russland geflohen und hatte dort im August des gleichen Jahres vorläufiges Asyl erhalten. Seitdem fordern die USA vergeblich seine Auslieferung. Russland lehnt diese jedoch vor dem Hintergrund einer möglichen Haftstrafe des Whistleblowers ab.
Bekanntheit erlangte Snowden durch brisante Enthüllungen, die Einblicke in die Überwachungspraktiken des US-Geheimdienstes NSA lieferten und ein weltweites Medienecho auslösten. Unmittelbar nach dem Wahlsieg von Donald Trump betonte Snowdens russischer Anwalt, Anatoli Kutscherena, dass sich Moskau auch nach einer möglichen Verbesserung der Beziehungen beider Länder nicht auf eine Abschiebung einlassen werde. Nun verlängerte Russland die Aufenthaltserlaubnis des Whistleblowers vorzeitig. Die Entscheidung über die Verlängerung hätten die Behörden bereits Anfang des Jahres getroffen. Diese sei "rechtlich nicht zu beanstanden", erklärte der dem Kreml nahestehende Anwalt. Kutscherena sagte zusätzlich: "In naher Zukunft kann er einen Antrag auf die russische Staatsbürgerschaft stellen." Sollte sich Snowden länger als fünf Jahre in Russland aufhalten, hätte er Anspruch darauf.
Snowden selbst äußerte sich nicht zu der Verlängerung seiner Aufenthaltsgenehmigung, gratulierte jedoch Chelsea Manning zum von Obama genehmigten Straferlass auf Twitter: "In fünf Monaten wirst du frei sein. Danke für alles, was du für alle getan hast.“
pf/ ml (dpa, afpd, rtr, ape)