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Politik

Russland warnt vor Eskalation in Ost-Ghuta

27. Februar 2018

Die Lage dort werde immer dramatischer. Daran ändere auch die UN-Resolution für eine einmonatige Waffenruhe nichts, heißt es aus Moskau. Die Vereinten Nationen sehen dennoch so etwas wie einen Hoffnungsschimmer.

Syrien Angriffe auf Ost-Ghuta
Bild: Reuters/B. Khabieh

Die drei islamistischen Rebellengruppen in dem Gebiet am Rande der syrischen Hauptstadt Damaskus agieren nach Angaben aus Moskau "unter einem gemeinsamen Kommando". Sie würden auch zu Mitteln der Erpressung greifen. Dschaisch-al-Islam, Ahrar al-Scham und die mit Al-Kaida verbündete Al-Nusra-Front halten in Ost-Ghuta nach Angaben des russischen Außenministeriums "hunderte Geiseln, darunter seien auch viele Frauen und Kinder".

Zuvor hatte Russland tägliche Kampfpausen für Ost-Ghuta angeordnet. Auf Anweisung des russischen Präsidenten Wladimir Putin gelte ab diesem Dienstag zwischen 08.00 und 13.00 Uhr MEZ eine humanitäre Pause, "um zivile Opfer in Ost-Ghuta zu vermeiden", kündigte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu an.

Fünf Stunden sind besser als nichts

Es würden zudem "humanitäre Korridore" geschaffen, um Zivilisten die Flucht zu erlauben. So sollen auch Kranke und Verletzte aus der Region gebracht werden. Die Vereinten Nationen begrüßten die Ankündigungen für die syrische Bürgerkriegsregion.

Fünf Stunden Feuerpause seien "besser als keine Stunde", sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric. Sobald die Bedingungen für LKW-Fahrer und Helfer sicher genug seien, werde man in die Kriegsgebiete hineinkommen. Zugleich mahnte Dujarric die Umsetzung der UN-Resolution an.

Angriffe auf Ost-Ghuta

01:31

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Darauf drängt auch die Bundesregierung. Außenminister Sigmar Gabriel habe am Montag bei einem Gespräch mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow "mit Nachdruck" für die Umsetzung der UN-Resolution geworben, erklärte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. "Eine fünfstündige Feuerpause kann nicht mehr als ein erster Schritt sein."

Die USA riefen Russland auf, ein sofortiges Ende der syrischen Offensive auf die Rebellenhochburg Ost-Ghuta durchzusetzen. "Russland hat den Einfluss, diese Operationen zu beenden", schrieb die Sprecherin des US-Außenministeriums, Heather Nauert, im Kurzbotschaftendienst Twitter. Dafür müsse sich Moskau an die Verpflichtungen halten, die es mit der UN-Resolution für eine einmonatige Waffenruhe eingegangen sei.

Mehr als 500 Tote in einer Woche

Nach Angaben der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden allein in der vergangenen Woche bei den Luftangriffen auf Ost-Ghuta mehr als 550 Zivilisten getötet.

Ost-Ghuta östlich von Damaskus wird seit 2013 von Regierungstruppen belagert. Die humanitäre Situation in dem Gebiet ist verheerend. Die etwa 400.000 Menschen benötigen vor allem medizinische Hilfslieferungen, aber auch Nahrungsmittel.

haz/se ( afp, dpa)

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