Umweltsünden in Russland
Es sind drei extreme Beispiele, und doch betreffen sie den Alltag in Russland: Nahe Moskau türmt sich der Abfall auf einer der größten Deponien in Russland. Die Anwohner können vor Gestank kaum atmen. Nur wenn der Wind günstig steht, ist es erträglich. Wer will so schon leben? Das fragen sich auch die Einwohner der Stadt Kissiljowsk in Sibirien. Wenn dort Schnee vom Himmel fällt, ist er nicht weiß, sondern schwarz. So schwarz wie die Kohle, die im nahe gelegenen Tagebau gefördert wird. Im Süden, nahe der Stadt Krasnodar, kann das Leitungswasser schon mal braun sein, wenn man den Hahn aufdreht. Wer sich einen Tee kochen will, muss das Wasser erst einmal stehen lassen, damit sich der Dreck auf dem Boden absetzt. Appetitlich ist das nicht, aber die Menschen dort haben sich halbwegs daran gewöhnt, notgedrungen. Eine Reportage von Juri Rescheto.