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Russlands Außenminister Igor Iwanow zu Besuch in Südkorea

29. Juli 2002

- Gemeinsame Wirtschaftsprojekte erörtert - Neue russische Botschaft in Seoul eröffnet

Köln, 29.7.2002, ITAR-TASS, INTERFAX

ITAR-TASS, engl., 26.7.2002

Russlands Außenminister Igor Iwanow und der Präsident Südkoreas Kim Dae-jung sprachen heute (in Seoul - MD) über konkrete gemeinsame Wirtschafts- und Handelsprojekte beider Länder, teilte Vizeaußenminister Aleksandr Losjukow, der Iwanow auf seiner Asien-Reise begleitet, mit. Seoul zeige Interesse am Gasprojekt Irkutsk, nach dem über eine Pipeline, die durch China gebaut werden solle, Gas an Südkorea geliefert werden solle. Nach Losjukows Worten ist Südkorea am Projekt Sachalin-2 interessiert, in dessen Rahmen Flüssiggas nach Südkorea fließen soll. "An diesem Projekt ist lange gearbeitet worden und seine Bestätigung auf hoher politischer Ebene ist von großer Bedeutung, da es die Zweifel am Interesse der südkoreanischen Partner am Projekt Irkutsk ausräumt", so Losjukow. (...) (TS)

ITAR-TASS, engl., 26.7.2002

Der russische Außenminister Igor Iwanow und der Präsident Südkoreas Kim Dae-jung hatten am Freitag (26.7.) einen wichtigen Meinungsaustausch, der 30 Minuten länger dauerte, als ursprünglich geplant worden war, sagte der russische Vizeaußenminister Aleksandr Losjukow, der Iwanow auf seiner Asien-Reise begleitet, vor russischen Reportern.

"Es war ein sehr wichtiges Gespräch über wichtige Fragen der bilateralen Beziehungen, in erster Linie über die Zusammenarbeit in Wirtschaft und Handel, über die politischen Beziehungen sowie die Lage auf der koreanischen Halbinsel", so der russische Diplomat. (...) Die Lotte-Gruppe, eine der zehn führenden südkoreanischen Finanz- und Industriegruppen, wolle im Zentrum von Moskau ein südkoreanisches Geschäftszentrum errichten. Sowohl die föderalen Behörden als auch die Stadt Moskau seien daran interessiert. Der südkoreanische Partner wolle in dieses Projekt 300 Millionen Dollar investieren.

Bekräftigt worden sei das gegenseitige Interesse an einer Verbindung der russischen Transsibirischen Eisenbahn mit der transkoreanischen. "Seoul bittet Russland um jede nur mögliche Hilfe bei der Umsetzung dieses Projekts, darunter um Gespräche mit den nordkoreanischen Partnern. Nordkorea sei an dem Projekt recht stark interessiert", sagte Losjukow.

Südkoreas Präsident Kim Dae-jung bestätigte, dass Seoul daran interessiert sei, zwei Eisenbahnverbindungen zwischen Nord- und Südkorea - im Osten und Westen - wieder aufzunehmen, sie durch China verlaufen zu lassen und sie schließlich an die Transsibirische Eisenbahn anzuknüpfen. (...) (TS)

ITAR-TASS, russ., 27.7.2002

Russland ist daran interessiert, einen Teil seiner Schulden bei Südkorea mit Warenlieferungen abzugelten, darunter mit militärischen Gütern. Das teilte heute in Seoul Russlands Außenminister Igor Iwanow mit. Er wies besonders darauf hin, dass bei den Gesprächen in der südkoreanischen Hauptstadt über "Möglichkeiten einer Zusammenarbeit im Bereich der Hochtechnologie, darunter der Militärtechnologie", gesprochen worden sei. "Russland ist zu einer Zusammenarbeit in diesem Sektor bereit (...)", so der Minister. "Die Finanzministerien beider Länder führen zur Zeit Gespräche über die Schuldenfrage und wir hoffen, eine gegenseitig akzeptable Lösung zu finden."

Iwanow wies darauf hin, dass Russland Südkorea als einen der "wichtigsten Partner im Asiatisch-Pazifischen Raum" betrachte. "Obwohl die bilateralen Handelsumsätze im vergangenen Jahr den Wert von 2,8 Milliarden Dollar erreicht haben, ist das Potential beider Länder bei weitem noch nicht ausgeschöpft", so Iwanow. Enttäuscht sei er über "die nur langsam fortschreitenden Arbeiten am Projekt zur Lieferung von Gas aus Irkutsk und von Sachalin". "Das Signal, das Seoul gegeben hat, ist für das Vorantreiben dieser Arbeiten von außergewöhnlicher Bedeutung." (...)

Zu einem weiteren wichtigen Projekt gehörten Pläne, süd- und nordkoreanische Eisenbahnlinien zu verbinden, sie an die Transsibirische Eisenbahn anzuknüpfen. "Jeder, mit dem wir hier gesprochen haben, hat auf die große Bedeutung dieses trilateralen Projekts hingewiesen, dessen Umsetzung dazu beitragen würde, eine Lösung für das Korea-Problem zu finden", sagte der Minister abschließend. (TS)

INTERFAX, engl., 27.7.2002

Außenminister Igor Iwanow hat am Samstag (27.7.) an der feierlichen Eröffnung der neuen russischen Botschaft in Seoul teilgenommen. "Dieses bedeutsame Ereignis sollte als Russlands ernsthafte Absicht betrachtet werden, für lange Zeit in der Republik Korea und auf der gesamten koreanischen Halbinsel zu bleiben", verlautete aus diplomatischen Kreisen in Moskau.

Seit Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Südkorea hatte Russland kein eigenes Botschaftsgebäude und hatte zehn Jahre lang ein Gelände angemietet.

Bei seinen Treffen mit dem Parlamentsvorsitzenden und Führern der Opposition gab Iwanow Russlands Interesse an der Weiterentwicklung einer strategischen Partnerschaft Ausdruck, die von konjunkturellen Erscheinungen unbeeinflusst sein sollte...(TS)