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Politik

Putin 4.0 - Er will es noch einmal wissen

6. Dezember 2017

Monatelang hatte er geschwiegen, vor Arbeitern einer Autofabrik stellte Wladimir Putin jetzt klar: Er will sich im März 2018 erneut zum russischen Staatsoberhaupt wählen lassen.

Russland Nischni Nowgorod Wladimir Putin
Bild: picture-alliance/TASS/M. Metzel

"Ja, ich werde für den Posten des Präsidenten von Russland kandidieren": Triumphierend bekräftigte der Kremlchef vor Anhängern seinen Machtanspruch und ließ sich dafür feiern. Die von vielen erwartete Ankündigung Wladimir Putins kam jetzt bei einem Besuch im Autowerk GAZ in Nischni Nowgorod an der Wolga (Artikelfoto), live vom Fernsehen übertragen.  

Bereits drei Amtszeiten 

Bis dahin hatte der 65-jährige Staatschef sich offiziell nicht festgelegt, ob er sich im Frühjahr wieder zur Wahl stellen wolle. Die russische Öffentlichkeit ging aber fest davon aus. Putin war bereits von 2000 bis 2008 Präsident der Russischen Föderation gewesen. Nach einer Wahlperiode als Regierungschef unter Präsident Dmitri Medwedew ließ er sich 2012 wieder in das höchste Staatsamt wählen und tauschte dabei mit Medwedew den Posten.

Absehbare Gegenkandidaten im März sind wie bei den vorherigen Wahlen der Rechtspopulist Wladimir Schirinowski, der Kommunistenführer Gennadi Sjuganow und der Liberale Grigori Jawlinski von der Partei Jabloko.

Sobtschak-Kandidatur nur ein Trick?

Was ist von ihrer Kandidatur zu halten? Xenia Sobtschak im Wahlkampf Bild: picture-alliance/dpa/TASS/V. Matytsin

Im Oktober hatte auch die regierungskritische Journalistin Xenia Sobtschak ihre Kandidatur angekündigt; sie machte am Mittwoch ebenfalls in Nischni Nowgorod Wahlkampf. Die 36-Jährige sagt, sie stehe für einen echten politischen Wettbewerb und sei die "Kandidatin gegen alle". Putin-Kritiker vermuten in ihrer Bewerbung einen Schachzug der Kreml-Strategen. Sie solle eine Alternative zum Oppositionellen Alexej Nawalny sein, der wegen einer Bewährungsstrafe in einem Betrugsfall nicht kandidieren darf.

Der starke Mann Russlands

Alle Gegenkandidaten gelten aber als chancenlos. In Umfragen ist Putin trotz Protesten gegen Korruption und Armut mit Abstand der populärste und beliebteste Politiker. Seine Beliebtheitswerte liegen konstant über 80 Prozent. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Lewada-Zentrum zeichnet sich allerdings eine geringe Wahlbeteiligung ab. Weniger als 60 Prozent der Befragten gaben an, wählen gehen zu wollen. Von ihnen wollten 67 Prozent Putin ihre Stimme geben.

SC/qu (afp, rtr, dpa)