Ryanair kappt Gewinnprognose
4. November 2013Der harte Wettbewerb in Europa durchkreuzt die Gewinnpläne der irischen Billigflug-Pioniers Ryanair. Der Überschuss dürfte im Ende März endenden Geschäftsjahr nur noch 500 bis 520 Millionen Euro erreichen, teilte Europas größte Low Cost Airline in Dublin mit. Trotz steigender Fluggastzahlen wären dies weniger als die 569 Millionen Euro aus dem Vorjahr und weitaus weniger als von Analysten erwartet. Zu den Gründen zählte Ryanair-Chef Michael O'Leary auch die schwächere Wirtschaftsentwicklung in Europa.
Im Wettbewerb um die Gunst der Reisenden hat Ryanair nach eigenen Angaben die Ticketpreise gesenkt. Im Winterhalbjahr dürften diese um neun bis zehn Prozent geringer ausfallen als ein Jahr zuvor, schätzt O'Leary. Von Februar an will Ryanair zudem feste Sitzplätze einführen. Damit wolle man zeigen, dass man den Kunden und ihren Wünschen zuhöre, hieß es.
Aktie stürzt ab
Nach jahrelangem Aufwind vermeldete das Unternehmen bereits seit einigen Monaten Einbußen durch höhere Treibstoffkosten und sinkende Nachfrage. Zuletzt hatte es deshalb einige Lockerungen für die Kunden angekündigt, nachdem diese sich unter anderem über versteckte Zusatz-Gebühren beklagt hatten. So wurden die Kosten für aufgegebenes Gepäck gesenkt, ein zusätzliches kleines Handgepäck-Stück wird erlaubt, die Gebühren für vergessene Bordkarten werden geringer.
Die erneute Senkung der Ergebnisziele durch Ryanair hat am Montag einen Kurssturz der Aktie ausgelöst. Die Papiere des Billigfliegers fielen um knapp zwölf Prozent auf ein Neun-Monats-Tief von 5,39 Euro. Dabei wechselten innerhalb der ersten Handelsstunde bereits rund fünf Mal so viele Aktien den Besitzer wie an einem gesamten Durchschnittstag.
ul/wen (dpa, rtr)