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Unterwegs mit Kapstadts Müll-Missionaren

Julia Jaki
1. Juni 2021

Ob Plastik, Papier, Metall oder Hausmüll - 90 Prozent des Abfalls landet in Südafrika auf der Müllkippe. Ein Recycling-Start-up will das ändern. Es belohnt Haushalte, die ihren Müll trennen.

Ein Angestellter des Recycling-Start-ups Regenize sammelt recycelbaren Müll mit einem Lasten-Dreirad in einem Vorort von Kapstadt, Südafrika, ein
Viel zu schade für die Müllkippe: recycelbarer Müll aus Bridgetown, einem Vorort von KapstadtBild: Julia Jaki/DW

Die Recycling-Prediger in Südafrika

06:06

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Nur gut sieben Prozent der Südafrikaner recyceln ihren Müll. In einem Land, das mit massiver Arbeitslosigkeit, Korruption und Kriminalität kämpft, hat Recycling keine Priorität. Ein flächendeckendes, einheitliches System, um getrennten Müll einzusammlen, gibt es nicht.

Chad Robertson und Nkazimlo Miti sind angetreten, um das zu ändern. Seit 2018 betreiben die beiden jungen Unternehmer ihr Recycling-Start-up "Regenize" und sammeln in Bridgetown, einem Vorort von Kapstadt, wiederverwertbaren Müll ein - pro Monat mehr als zwei Tonnen. 

Chad Robertson hat das Recycling-Start-up "Regenize" im Jahr 2017 mitgegründet Bild: Julia Jaki/DW
Einkaufsgutschein für die Hilfe bei der Mülltrennung - so wie Ursula Barends machen 514 weitere Haushalte in Bridgetown beim Recycling-Projekt "Regenize" mitBild: Julia Jaki/DW

Ohne die Hilfe der Bewohner von Bridgetown geht das nicht, deswegen haben sich Robertson und Miti ein Belohnungssystem ausgedacht: Wer seinen Müll trennt und "Regenize" die recycelbaren Materialien zur Verfügung stellt, erhält im Gegenzug ein virtuelles Guthaben, das unter anderem zum Einkaufen verwendet werden kann. So lohnt sich das Trennen auch für ärmere Bewohner. Bereits 515 Haushalte machen bei dem mehrfach ausgezeichneten Projekt mit. Mittlerweile hat "Regenize" zwölf Angestellte.

Die Projektgründer wollen auch in anderen Stadtteilen von Kapstadt aktiv werden - doch die Stadtverwaltung muss noch überzeugt werden.

Projektziel: "Regenize" will Südafrikaner, besonders aus einkommensschwachen Wohngebieten, zum Recyceln motivieren. 

Budget: Seine Kosten bestreitet das Recycling-Start-up durch die Einnahmen aus dem Verkauf des recyclingfähigen Mülls, teils aus Spenden sowie den Preisgeldern. Regenize wurde im Sommer 2021 für seine Arbeit mit dem SEED Low Carbon Award ausgezeichnet. Das Projekt SEED fördert Unternehmen, die sich für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen. Es wird im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) finanziert. 

Dauer: Seit 2017

Ein Film von Julia Jaki

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