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Politik

Südafrika setzt Corona-Alarmstufe herauf

28. Juni 2021

Die dritte Infektionswelle wird "verheerend", glaubt Präsident Ramaphosa. Nach einem ungewöhnlich starken Anstieg der Corona-Zahlen verschärft Südafrika die Beschränkungen deutlich.

Südafrika | Cyril Ramaphosa
Macht sich große Sorgen: Südafrikas Staatschef Ramaphosa (68)Bild: UNTV/AP/picture alliance

"Wir sind im Griff einer verheerenden Welle", erklärte der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa mit Blick auf die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in seinem Land. Südafrika habe mit einem "massiven Wiederanstieg" der Neuinfektionen zu kämpfen.

Auch bereits zuvor mit der Beta-Variante infizierte und danach genesene Menschen seien wieder gefährdet, so Ramaphosa weiter. Die Krankenhäuser hätten bereits ihre Kapazitätsgrenzen erreicht, vor allem Intensivbetten seien knapp.

Scharfe Kontaktbeschränkungen

In Südafrika gilt nach Angaben des Staatschefs nun wieder die zweithöchste Corona-Alarmstufe vier. Stufe fünf wäre ein vollständiger Lockdown. "Alle Zusammenkünfte, ob drinnen oder draußen, sind untersagt", verkündete Ramaphosa in einer Fernsehansprache am Sonntagabend. Eine Ausnahme gilt für Teilnehmer von Beerdigungen. Ab sofort darf in Südafrika auch kein Alkohol mehr verkauft werden. Restaurants dürfen Speisen nur noch zum Mitnehmen anbieten oder liefern. Die nächtliche Ausgangssperre wurde um eine Stunde verlängert.

Dritte Corona-Welle in Südafrika

02:46

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Wenig Geimpfte, viele Infizierte

Südafrika ist in absoluten Zahlen das am schwersten von der Pandemie betroffene Land auf dem Kontinent. Bisher wurden dort 1,9 Millionen Corona-Fälle registriert, rund 60.000 Menschen starben nach einer Infektion. Allein am Sonntag wurden mehr als 15.000 neue Infektionen verzeichnet. Besonders betroffen ist das Ballungszentrum um die Städte Pretoria und Johannesburg. Geimpft sind lediglich rund 2,7 Millionen der insgesamt knapp 60 Millionen Südafrikaner.

Bereits die bisherigen Corona-Beschränkungen hatten verheerende Auswirkungen auf die Wirtschaft. Millionen Menschen kämpfen ums Überleben, Armut und Nahrungsmittel-Unsicherheit haben sich in wenigen Wochen dramatisch verschärft. 

wa/fw (da, afp)