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Südafrika trauert und feiert

6. Dezember 2013

Der Tod Nelson Mandelas hat in der gesamten Welt Trauer ausgelöst und lässt die Südafrikaner zusammenrücken. Eine Woche lang soll im ganzen Land getrauert und sein politisches Vermächtnis gefeiert werden.

Trauer um Nelson Mandela: Besucher trauern am Mandela- Denkmal in der Nähe der südafrikanischen Stadt Howick (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Trauer um Nelson Mandela

02:24

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Eine Woche lang trauert Südafrika um seinen Nationalhelden Nelson Mandela. Die zentrale Trauerfeier mit Staats- und Regierungschefs aus aller Welt findet am Dienstag (10.12.) im größten Fußballstadion des Landes, dem FNB-Stadion von Johannesburg, statt. Das kündigte Südafrikas Präsident Jacob Zuma in Johannesburg an. Der 95 Jahre alte Friedensnobelpreisträger und Freiheitskämpfer war am Vorabend nach langer Krankheit in Johannesburg gestorben.

Mandelas Leichnam wurde von seinem Haus im Vorort Houghton nach Pretoria in das dortige Militärkrankenhaus gebracht. Für diesen Sonntag kündigte Präsident Zuma einen nationalen Tag der Trauer und des Gebets an. Vom 11. bis 13. Dezember wird der Leichnam in der Hauptstadt Pretoria öffentlich aufgebahrt. Beigesetzt werden soll Mandela am 15. Dezember - dem übernächsten Sonntag - in Qunu am Ostkap, wo er aufgewachsen war. "Wir werden eine Woche lang trauern. Und wir werden auch eine Woche lang sein erfülltes Leben feiern", kündigte Zuma an.

Vor dem Anwesen Mandelas legten viele Trauernde Blumen nieder. In der Nacht hatten sich dort schon Hunderte Menschen zu einer spontanen Gedenkfeier versammelt. Viele tanzten und sangen, hatten Bilder Mandelas oder die südafrikanische Fahne dabei.

Im ganzen Land wehten die Fahnen auf halbmast. Alle Radio- und Fernsehstationen brachten fast nur Berichte über den ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas. Die meisten Sender verzichteten auf Werbung. Viele Südafrikaner kamen am Freitag mit einem schwarzen Trauerflor zur Arbeit.

Trauernde vor Mandelas Haus in JohannesburgBild: Reuters

Internationale Anteilnahme

Unterdessen haben international zahlreiche Staats- und Regierungschefs sowie Politiker, Parteien, Gewerkschaften und andere Organisationen auch aus der Sportwelt Mandela als Kämpfer für Freiheit, Gerechtigkeit und Versöhnung gewürdigt. Die Führer der südafrikanischen Freiheitsbewegung und heutigen Regierungspartei ANC bezeichneten den Nobelpreisträger als "Inbegriff von Demut, Gleichheit, Gerechtigkeit, Frieden und der Hoffnung von Millionen, hier und im Ausland".

Für seinen Traum von einem demokratischen Südafrika ohne Rassentrennung musste Mandela einen hohen Preis bezahlen: 27 Jahre verbrachte er hinter Gittern, davon 18 Jahre auf der berüchtigten Gefangeneninsel Robben Island. Dennoch wurde er die zentrale Figur im Kampf gegen die Apartheid.

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1993 erhielt er gemeinsam mit dem damaligen weissen Präsidenten Frederik Willem de Klerk den Friedensnobelpreis. Beide wurden dafür geehrt, dass sie in ihrem Heimatland den Weg zur Aussöhnung von Schwarzen und Weißen geebnet hatten. 1994 wurde Mandela der erste schwarze Präsident des demokratischen Südafrikas und blieb bis 1999 in diesem Amt.

re/wl (dpa, epd, afp, rtr)

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