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Viele Tote nach Starkregen

13. April 2022

Bei Überschwemmungen und Erdrutschen in Südafrika sind in den vergangenen Tagen mindestens 250 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der Behörden sind Tausende durch weggespülte Straßen von Hilfe abgeschnitten.

BG Südafrika | Erdrutsch Überflutung
Eine Frau steht vor ihrem zerstörten Haus in KwaNdengeziBild: ROGAN WARD/REUTERS

Tagelange heftige Regenfälle hatten an der Ostküste des Landes Überflutungen und Erdrutsche ausgelöst. In der Hafenstadt Durban und der umliegenden Metropolregion Thekwini wurden nach Angaben der Behörden mehr als 2000 Häuser und 4000 Hütten beschädigt. Im Township Clermont wurde eine Kirche vollständig zerstört, vier Kinder wurden von einer umstürzenden Mauer erschlagen.

Hafen von Durban vorübergehend geschlossen

Die Bergungsarbeiten gestalteten sich schwierig, da viele Straßen weggespült und Brücken von den Wassermassen eingerissen wurden. Kompliziert war die Situation auch wegen des Ausfalls Hunderter Funkmasten durch Erdrutsche und eine marode Infrastruktur. Der Hafen in Durban, einer der größten Frachthäfen Afrikas, musste vorübergehend geschlossen werden. Tausende Menschen waren aufgrund eingestürzter Häuser auf Notunterkünfte angewiesen.

Autos sind in Marianridge von einem Erdrutsch erfasst wordenBild: ROGAN WARD/REUTERS

Weite Teile KwaZulu-Natals gleichen einem Trümmerfeld, nachdem die Provinz zu Wochenbeginn so viel Niederschlag verzeichnete wie normalerweise über einen Zeitraum von fünf Monaten. Die Behörden erklärten die Provinz am Mittwoch zum Katastrophengebiet. Tags zuvor hatte ein Erdrutsch einen Friedhof freigelegt und laut Zeitungen die Knochen "Dutzender Skelette" in die Straßen gespült. "Wir erleben eine tragische Situation, bei der Menschen geborgen, andere einfach weggeschwemmt wurden und Häuser über den Bewohnern zusammenbrachen", wird Regierungssprecher Lennox Mabasov in lokalen Medien zitiert.

Präsident Ramaphosa sichert Betroffenen staatliche Unterstützung zu

Immer noch sind viele Verkehrswege überschwemmt. Fernsehbilder zeigten, wie private Bootsbesitzer versuchten, verzweifelte Menschen in ihren Häusern trotz überfluteter Straßen zu erreichen, um staatliche Rettungsaktionen zu unterstützen. Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa besuchte die überschwemmten Gebiete, sprach mit betroffenen Familien und sicherte ihnen staatliche Unterstützung zu. Die von dem Unwetter verursachten Schäden sollen sich nach Behördenangaben auf mehrere Millionen Euro belaufen.

Weggeschwemmte Brücke bei DurbanBild: AP/picture alliance

Während das Stromnetz und die Wasserversorgung im Osten des Landes teils lahmliegen, rätseln viele Beobachter über die Ursachen des Wetterextrems. Laut südafrikanischem Wetterdienst hätten die Regenfälle alle "Prognosen übertroffen". Zwar stehe Experten zufolge die Naturgewalt nicht in direktem Zusammenhang mit dem Klimawandel, nichtsdestotrotz müsse sich die Region aufgrund der Erderwärmung künftig auf ähnliche Katastrophen einstellen.

hf/nob (afp, dpa)