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Mehr deutsche Investitionen erhofft

30. April 2013

Auf seiner Afrika-Reise hat Außenminister Westerwelle in Südafrika Station gemacht. In Pretoria setzte er sich ebenso wie seine Kollegin Nkoana-Mashabane dafür ein, die Wirtschaftsbeziehungen beider Länder auszubauen.

Außenminister Guido Westerwelle (links) und seine südafrikanische Amtskollegin Maite Nkoana-Mashabane in Pretoria (Foto: dpa)
Westerwelle Besuch in Südafrika bei Maite Nkoana-MashabaneBild: picture-alliance/dpa

Nach dem Treffen in Pretoria sagte der deutsche Außenminister Guido Westerwelle, Südafrika sei für Deutschland der wichtigste Partner auf dem afrikanischen Kontinent. In Südafrika, aber auch in Afrika allgemein sehe er großes Potenzial für deutsche Unternehmen. Es sei eine "strategische Entscheidung" der Bundesregierung, hier nach neuen Chancen zu suchen. Seine südafrikanische Kollegin Maite Nkoana-Mashabane ermunterte die deutsche Wirtschaft ausdrücklich zu weiteren Investitionen.

Bereits jetzt sind mehr als 600 deutsche Unternehmen in Südafrika aktiv, die dort 90.000 Arbeitsplätze geschaffen haben. Das gemeinsame Handelsvolumen aus Im- und Export lag im vergangenen Jahr bei rund 14 Milliarden Euro. Südafrika - Afrikas größte Volkswirtschaft - gehört wie Deutschland auch zur Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20).

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz deutete Nkoana-Mashabane an, dass ihr Land die Zurückhaltung bei internationalen Friedensmissionen aufgeben wird. "Wann immer es einen Bedarf gibt, dass Südafrika zu einem friedvollen, sicheren und demokratischen Kontinent einen Beitrag leistet, sind wir bereit. In einem besseren Kontinent wird es auch Südafrika besser gehen."

Außenminister Westerwelle im Gespräch mit dem südafrikanischen Vizepräsidenten Motlanthe in PretoriaBild: picture-alliance/dpa

Mehr Verantwortung übernehmen

Westerwelle ermunterte Südafrika, auch politisch mehr Verantwortung zu übernehmen. Zudem rief er die aufstrebenden Länder Afrikas zu mehr Engagement bei der Lösung der zahlreichen Krisen und Konflikte auf dem Kontinent auf. "Afrikanische Probleme brauchen afrikanische Lösungen", sagte der FDP-Politiker. "Wir sind zu Unterstützung bereit. Aber am Steuer sitzen die afrikanischen Länder selbst."

Westerwelle bezog sich dabei unter anderem auf den Konflikt im westafrikanischen Krisenstaat Mali, wo der internationale Militäreinsatz gegen radikale Islamisten von Frankreich geführt wird. Der Einsatz soll künftig unter dem Dach der Vereinten Nationen stattfinden, mit einer deutlich stärkeren Beteiligung von afrikanischen Ländern. Westerwelle äußerte sich auch besorgt über die Lage in der Zentralafrikanischen Republik, wo es im März einen blutigen Umsturz gegeben hatte.

Deutschland & Afrika: zögerliche Handelspartner

01:23

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Letzte Station Maputo

Westerwelle befindet sich seit Freitag auf einer Reise durch Afrika. Erste Station war Ghana, das trotz anhaltender Armut in großen Teilen der Bevölkerung in den vergangenen Jahren auf wirtschaftlichem Gebiet aufgeholt hat. Inzwischen traf Westerwelle in Mosambik ein, der letzten Station einer fünftägigen Afrika-Reise. In der Hauptstadt Maputo steht unter anderem ein Treffen mit Ministerpräsident Alberto Vaquina auf dem Programm.

Der Staat an der afrikanischen Südostküste ist eines der ärmsten Länder der Welt. Mehr als die Hälfte der 24 Millionen Einwohner lebt unter der absoluten Armutsgrenze von weniger als einem halben Dollar pro Tag. Nach der Entdeckung von riesigen Erdgas-Vorkommen vor der mosambikanischen Küste hofft das Land jedoch auf neue Einnahmen. In der Zeit des Kalten Krieges hatte Mosambik enge Beziehungen zur DDR, so dass es auch heute noch viele Verbindungen gibt. Westerwelle wird von einer Wirtschaftsdelegation aus Deutschland begleitet.

kle/wl (dpa, auswaertiges-amt.de)

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