Südafrikanischer Sprinter Pistorius kommt vorzeitig frei
24. November 2023
Weil er seine Freundin getötet hatte, saß der Paralympics-Gewinner eine langjährige Haftstrafe ab. Im Januar soll er auf Bewährung frei kommen.
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Wie die südafrikanische Justizvollzugsbehörde mitteilte, soll der frühere Spitzensportler Oscar Pistorius am 5. Januar aus dem Gefängnis in der Hauptstadt Pretoria entlassen werden. Pistorius hatte am Valentinstag 2013 seine damalige Freundin getötet und war deshalb verurteilt worden.
Wie die Behörde weiter mitteilte, wurde er als "Ersttäter mit einem positiven Unterstützungssystem" eingestuft. Zuvor hatte eine Kommission beurteilt, ob der Inhaftierte "zur sozialen Wiedereingliederung geeignet ist oder nicht". Pistorius ist verpflichtet, Zivildienst zu leisten und sich einer Therapie wegen Problemen geschlechtsspezifischer Gewalt zu unterziehen.
Der sechsmalige Gold-Gewinner bei Paralympics und sechsmalige Weltmeister hatte seine damalige Freundin Reeva Steenkamp getötet, als er viermal durch die geschlossene Badezimmertür seiner Villa in Pretoria schoss. Er sagte damals aus, er habe mehrfach gefeuert, weil er hinter der Tür einen Einbrecher befürchtet habe. Doch die Beweislage sprach gegen ihn.
Aufstieg und Fall des Oscar Pistorius
Oscar Pistorius gehört zu den Superstars des paralympischen Sports - bis er in seinem Haus seine Freundin Reeva Steenkampf erschießt und daraufhin wegen fahrlässiger Tötung zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt wird.
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Das Urteil
Wegen fahrlässiger Tötung seiner damaligen Freundin wird Sprint-Star Oscar Pistorius zu fünf Jahren Haft verurteilt. Ein Strafmaß, das unter der Forderung der Staatsanwaltschaft bleibt. Das Urteil markiert auch das mutmaßlich endgültige Ende einer sportlichen Bilderbuchkarriere.
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Frühe Erfolge
Mit gerade mal 17 Jahren sorgt Oscar Pistorius in der Leichtathletik für Furore. Bei den Paralympischen Spielen 2004 in Athen holt sich der "Blade Runner" nach Bronze über 100 Meter die Goldmedaille und den Weltrekord über 200 Meter. Pistorius fehlen wegen eines Gen-Defekts seit der Geburt die Wadenbeine. Im Alter von elf Monaten wurden ihm die Beine unterhalb der Knie amputiert.
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Fair oder unfair?
Wissenschaftler ermitteln, dass Pistorius mit seinen High-Tech-Prothesen "25 Prozent weniger Energie" benötigt als ein Konkurrent mit Beinen. Der Leichtathletik-Weltverbind IAAF untersagt, dass Pistorius bei Olympia 2008 in Peking startet. Der Internationale Sporgerichtshof hebt die Entscheidung auf.
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Medaillen über Medaillen
Von den Paralympischen Spielen in Peking kehrt Pistorius mit den Goldmedaillen über 100, 200 und 400 Meter heim. Aus dem Start bei den Olympischen Spielen, den er seit Beginn seiner Karriere anstrebt, wird vorerst nichts. Pistorius verpasst die Olympia-Norm über 400 Meter.
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Großer Schritt vorwärts
Pistorius kommt seinem großen Ziel Olympia näher: Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2011 in Daegu in Südkorea startet er über 400 Meter und mit der Staffel Südafrikas. Im Einzelrennen scheitert Pistorius im Halbfinale, auch die Staffel läuft im Finale ohne ihn. Weil Pistorius jedoch im Halbfinale dabei war, gewinnt er wie seine Staffelkollegen Silber.
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Olympischer Traum wird wahr
Im Juli 2012 wird Pistorius für das südafrikanische Olympia-Team 2012 in London nominiert. Er ist der erste beinamputierte Läufer, der bei den Spielen der nicht behinderten Sportler läuft. Im 400-Meter-Einzelrennen erreicht er das Halbfinale, mit der Staffel belegt Pistorius den achten Platz. Bei der Abschlussfeier darf er die Fahne seines Heimatlandes tragen.
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Doppel-Paralympicssieger in London
Wenige Wochen später, bei den Paralympischen Spielen in London, ist Pistorius wieder Südafrikas Fahnenträger, allerdings schon bei der Eröffnungsfeier. Über 200 Meter läuft Pistorius im Halbfinale einen neuen Weltrekord, im Endlauf muss er sich jedoch dem Brasilianer Alan Oliveira geschlagen geben. Dennoch gewinnt er noch zweimal Gold: über 400 Meter und mit der 4x100-Meter-Staffel.
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Der Prozess
Seit Februar 2013 sorgt Oscar Pistorius für andere Schlagzeilen. Am Valentinstag erschießt er in seinem Haus in Pretoria durch die geschlossene Tür des Bades seine Freundin Reeva Steenkamp. Aus Versehen, weil er sie für einen Einbrecher hielt, sagt Pistorius. Mit Absicht, sagt der Staatsanwalt.
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Wohl keine Berufung
Nach einem langen Prozess fällt Richterin Thokozile Masipa das Urteil: fünf Jahre Gefängnis. Berufung ist möglich, aber Pistorius´ Familie kündigte schon an, dass sie das Urteil akzeptiert. Auch die Familie des Opfers zeigte sich zufrieden. Der Gerechtigkeit sei Genüge getan worden, hieß es vom Anwalt der Familie.
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Das Verfahren gegen den ehemaligen Sprintstar zog sich über Jahre und ging durch mehrere Instanzen. Der heute 37-Jährige hat etwa die Hälfte seiner Haftstrafe von 13 Jahren und fünf Monaten abgesessen. Nach südafrikanischem Gesetz hatte er damit automatisch Anspruch auf eine Bewährungsanhörung.
Zum Zeitpunkt der Tat stand "Blade Runner" Pistorius auf dem Zenit seiner Karriere. Bei Paralympischen Spielen 2012 hatte er auf eigens angefertigten Karbon-Prothesen die sechs Goldmedaillen gewonnen. Ihm waren als Kind wegen eines Gen-Defekts die Beine unterhalb der Knie amputiert worden.