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Politik

Südkorea schlägt Regierungsgespräche vor

2. Januar 2018

Zum Neujahrsfest hatte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un angedeutet, Teilnehmer zu den Winterspielen nach Südkorea schicken zu wollen. Seoul greift den Faden auf und schlägt dazu ein Politikertreffen auf hoher Ebene vor.

Südkorea Panmunjom DMZ Grenze zu Nordkorea
Panmunjom in der demilitarisierten Zone, in der das Ende des Koreakrieges mit den USA verhandelt worden war (Archivbild)Bild: Getty Images/J. Heon-Kyun

Die Zusammenkunft könnte am 9. Januar im Grenzort Panmunjom stattfinden, wie der südkoreanische Vereinigungsminister Cho Myong Gyon in Seoul mitteilte. Dabei könne über eine mögliche Beteiligung Nordkoreas an den Olympischen Winterspielen im Februar im südkoreanischen Pyeongchang gesprochen werden, aber auch über andere Themen zur Verbesserung der gegenseitigen Beziehungen.

Südkoreas Präsident Moon Jae In begrüßte die Andeutung von Machthaber Kim Jong Un, zu möglichen Gespräche bereit zu sein. Dies sei eine "positive Antwort" auf Seouls Hoffnung, dass die Olympischen Spiele in Pyeongchang eine "bahnbrechende Gelegenheit zum Frieden" sein könnten. Verbesserungen der Beziehungen zwischen beiden Ländern müssten aber mit Schritten zur atomaren Abrüstung einhergehen. Sollten die Gespräche zustande kommen, wäre es das erste bilaterale Treffen von Vertretern beider Regierungen seit Dezember 2015.

Positive Reaktion aus China, Trump reagiert verhalten

China begrüßte in einer ersten Reaktion die "positiven Botschaften" aus Süd- und Nordkorea. Ein Sprecher des Außenministeriums erklärte: "Das ist eine gute Sache." Die Volksrepublik unterstütze es, dass beide Seiten die Gelegenheit für wirksame Bemühungen ergriffen, um ihre Beziehungen zu verbessern.

US-Präsident Donald Trump äußerte sich verhalten zu möglichen Gesprächen zwischen Nord- und Südkorea. "Rocket Man möchte nun zum ersten Mal direkt mit Südkorea sprechen. Vielleicht sind das gute Nachrichten, vielleicht nicht - wir werden sehen!", twitterte Trump. Den Ausdruck "Rocket Man" benutzt Trump wegen des Atom- und Raketenprogrammes des Landes als höhnischen Spitznamen für Nordkoreas Führer Kim Jong Un. Trump schrieb weiter, Sanktionen und "andere" Maßnahmen, die er nicht näher bezeichnete, würden nun große Wirkung in Nordkorea haben. Auch würden nordkoreanische Soldaten gefahrvoll nach Südkorea fliehen.

Stete Drohungen gegen Südkorea und die USA

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hatten sich zuletzt weiter verschärft. Das weitgehend isolierte Nordkorea treibt seine atomare Aufrüstung stetig voran und richtet immer wieder Drohungen gegen Südkorea und die USA.

Als Termin für das Treffen nannte Südkoreas Vereinigungsminister Cho Myong Gyon den 9. JanuarBild: Getty Images/AFP/J. Yeon-Je

Im September testete Kim Jong Un eine Wasserstoffbombe. Ende November brüstete er sich mit dem Test einer Interkontinentalrakete und erklärte, das gesamte US-Festland liege nun in Reichweite nordkoreanischer Raketen.

Geste der Dialogebereitschaft

In seiner Neujahrsansprache drohte Kim abermals mit dem Einsatz von Atomwaffen. Zugleich deutete er an, dass Nordkorea eine Delegation zu den Olympischen Winterspielen in Südkorea entsenden könnte. Das wurde als Geste der Dialogbereitschaft interpretiert.

Sollte das Treffen stattfinden, wären es die ersten hochrangigen Gespräche zwischen den beiden Regierungen seit mehr als zwei Jahren.

uh/jj (dpa, afp, rtr)

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