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KonflikteSüdkorea

Südkorea bringt eigenen Spionagesatelliten ins All

2. Dezember 2023

Nach Nordkorea hat auch Südkorea seinen ersten militärischen Aufklärungssatelliten in die Erdumlaufbahn gebracht. Beide Länder wollen sich damit bessere Möglichkeiten zur gegenseitigen Überwachung verschaffen.

Der Start von Südkoreas erstem eigenen Militärspionagesatelliten
Der Start von Südkoreas erstem eigenen MilitärspionagesatellitenBild: SpaceX/AFP

Eine "Falcon-9"-Rakete der privaten Raumfahrtfirma SpaceX mit dem südkoreanischen Satelliten an Bord hob am Freitag (Ortszeit) vom Militärstützpunkt Vandenberg im US-Bundesstaat Kalifornien ab. Der Start sei erfolgreich gewesen, der Satellit habe den Zielorbit erreicht, teilte das Verteidigungsministerium in Seoul mit. Nach etwas mehr als eine Stunde nach dem Start nahm der Flugkörper den Angaben zufolge Kontakt mit einer Bodenstation auf. Der Start selbst wurde von SpaceX in den sozialen Medien übertragen.

Vier weitere Spionagesatelliten geplant

Der Satellit soll die Erde nach Angaben der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap in einer Höhe von zwischen 400 und 600 Kilometern umkreisen. Er kann demnach nur 30 Zentimeter große Objekte auf der Erde ausmachen. Das südkoreanische Verteidigungsministerium erklärte laut Yonhap, das Land gehöre bei Satellitentechnologie inzwischen zu den fünf am meisten fortgeschrittenen Staaten weltweit. Seoul will bis Ende 2025 noch vier weitere Spionagesatelliten in die Erdumlaufbahn bringen. Entsprechende Verträge hat das Land mit SpaceX geschlossen.

Seoul verfolgt gleich zwei Ziele. Zum einen sollen die Vorgänge im abgeschotteten Nachbarland Nordkorea besser beobachtet werden. Zugleich will sich Südkoreas Militär bei der Überwachung aus dem All unabhängiger vom Verbündeten USA machen. "Mit dem erfolgreichen Start des Militärsatelliten haben sich unsere Streitkräfte unabhängige Überwachungs- und Aufklärungsfähigkeiten gesichert", hieß es.

Die "Falcon-9"-Rakete der Firma SpaceX mit dem südkoreanischen Satelliten kurz vor dem Start in KalifornienBild: SpaceX/AFP

Eineinhalb Wochen zuvor hatte Nordkorea nach zwei gescheiterten Versuchen den militärischen Spionagesatelliten "Malligyong-1" ins ins All geschickt.  Nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes hatte Nordkorea beim Start des Satelliten technische Hilfe aus Russland. Moskau erhielt demnach im Gegenzug Waffen für seinen Krieg in der Ukraine.

Als Reaktion verhängten die USA und ihre Partnerländer Südkorea, Japan und Australien jeweils neue Sanktionen gegen Pjöngjang. Sie werfen dem kommunistischen Land vor, bei dem Satellitenstart am 21. November Technologien eingesetzt zu haben, die in direktem Zusammenhang mit seinem Programm für Interkontinentalraketen stehen.

UN-Beschlüsse untersagen dem Land jegliche Starts oder auch nur Tests von ballistischen Raketen. Solche Raketen können - je nach Bauart - mit einem Atomsprengkopf bestückt werden. Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich zuletzt wieder deutlich verschärft.

qu/kle (dpa, afp, rtr)

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