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Südkoreas suspendierter Staatschef Yoon bleibt in Haft

19. Januar 2025

Ein Gericht in Südkorea hat die Inhaftierung des vom Parlament entmachteten Staatschefs Yoon Suk Yeol verlängert. Seine Anhänger lassen ihrer Wut darüber freien Lauf.

Südkorea 2025 | Yoon Suk Yeol auf dem Rücksitz eines Autos
Yoon Suk Yeol (M.) nach seiner Festnahme (am 15. Januar)Bild: Jung Yeon-je/AFP/Getty Images

Yoon Suk Yeol, der suspendierte südkoreanische Präsident, muss in Haft bleiben. Das Bezirksgericht in der Hauptstadt Seoul erließ einen entsprechenden Haftbefehl, da "die Sorge besteht, dass der Tatverdächtige Beweise vernichten könnte". Dadurch können die Ermittler Yoon nun insgesamt bis zu 20 Tage inhaftiert lassen. Während dieser Zeit dürften sie den Fall an die Strafverfolgungsbehörden zur Anklageerhebung übergeben.

Nach Bekanntwerden der Entscheidung zertrümmerten wütende Demonstranten Fensterscheiben des Gerichts und drangen in das Justizgebäude ein. Andere Yoon-Anhänger bewarfen Polizisten mit Gegenständen. Nach Informationen der amtlichen Nachrichtenagentur Yonhap wurden 86 Menschen festgenommen, denen nun rechtliche Konsequenzen drohen.

Zertrümmerte Glasscheiben am Gebäude des Bezirksgerichts in SeoulBild: Ahn Young-joon/AP/picture alliance

Aufruhr angezettelt?

Untersucht wird in erster Linie, ob sich Yoon mit der kurzzeitigen Ausrufung des Kriegsrechts am 3. Dezember schuldig gemacht hat, einen Aufruhr in Südkorea anzetteln zu wollen. Vorangegangen war ein Haushaltsstreit mit der Opposition.

Der 64-Jährige war am Mittwoch festgenommen worden, um ihn zu den Vorwürfen zu befragen. Am Samstag war er erstmals seit seiner Inhaftierung zu einer Anhörung vor Gericht erschienen.

Das südkoreanische Parlament hatte sich Mitte Dezember sich für Yoons Absetzung ausgesprochen, über die das Verfassungsgericht noch abschließend entscheiden muss. Sollte es das Votum des Parlaments bestätigen, stünde Südkorea vor vorgezogenen Wahlen. Andernfalls wäre Yoon wieder als Präsident im Amt.

wa/haz (dpa, afp)

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