Bei den Olympischen Winterspielen hatte sich eine Entspannung im Verhältnis der beiden Korea-Staaten abgezeichnet. Nordkoreas Machthaber Kim zeigte Interesse an einem Dialog. Jetzt schickt der Süden Sondergesandte.
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Bei dem Besuch am Montag und Dienstag gehe es um eine Verbesserung der bilateralen Beziehungen und auch um mögliche Gespräche zwischen Nordkorea und den USA. Ziel sei es, dem Atomstreit ein Ende zu setzen, teilte das südkoreanische Präsidialamt in Seoul mit.
Die USA sind eng eingebunden
Deshalb sollen die Sondergesandten nach Washington weiterreisen, um die US-Regierung über die Beratungen in Pjöngjang zu informieren. Angeführt wird die Delegation von zwei führenden Vertretern der südkoreanischen Sicherheitsbehörden: Dabei handelt es sich um den Chef des Geheimdienstes NIS, Suh Hoon, und den Sicherheitsberater von Präsident Moon Jae In, Chung Eui Yong.
Die Olympischen Winterspiele im südkoreanischen Pyeongchang im Februar hatten zu einer leichten Entspannung in den Beziehungen zwischen den beiden koreanischen Staaten geführt. Eine ranghohe Delegation aus dem Norden besuchte Südkorea und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un lud den südkoreanischen Präsidenten Moon zu einem Besuch ein.
Diese Zone teilt Nord- und Südkorea
Die Teilnahme Nordkoreas an den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang erweckt den Eindruck von Harmonie. Doch der jahrzehntelange Konflikt besteht weiter - ebenso wie die 248 Kilometer lange Grenze.
Bild: Getty Images/C. Court
Kein Weg führt nach Nordkorea
Seit 65 Jahren ist die koreanische Halbinsel geteilt in Nord- und Südkorea. Nach dem drei Jahre dauernden Koreakrieg wurde im Jahr 1953 eine demilitarisierte Zone (DMZ) eingerichtet. Die 248 Kilometer lange Grenze verläuft vom Südwesten in den Nordosten und ist rund vier Kilometer breit. An dieser Straße nahe der DMZ patrouillieren südkoreanische Soldaten.
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Zaun mit Aussicht
Innerhalb der demilitarisierten Zone darf kein Militär stationiert werden. Die DMZ wird von einer Waffenstillstandskommission verwaltet, der Vertreter beider Seiten angehören. Die entmilitarisierte Zone darf ohne Genehmigung dieser Kommission nicht betreten werden. Die Schießstände am Strand sollen vor Regelverstößen abschrecken.
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Drei blaue Wunder
Der Sitz der Waffenstillstandskommission ist in Panmunjeom in der DMZ. Dort wurde von 1951 bis 1953 das Ende des Koreakrieges verhandelt. Durch die Mitte der drei blauen Baracken verläuft die militärische Demarkationslinie, die Grenze zwischen Nord- und Südkorea, in Form eines Betonstreifens. Die Baracken haben je eine Tür auf nordkoreanischer und südkoreanischer Seite.
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Ein Haus, zwei Länder
Die mittlere Baracke ist für Besucher von beiden Seiten abwechselnd geöffnet. Soldaten des Landes, von dem aus der Raum betreten wird, bewachen die Tür zum jeweils anderen Teil Koreas. Innerhalb des kleinen Verhandlungsraumes darf jedoch die Grenze übertreten werden.
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Beste Aussicht gen Norden
In der DMZ kam es immer wieder zu Konflikten, Überfällen und Toten. Doch die Südkoreaner gewannen dem landesweiten und internationalen Interesse an der Zone etwas Positives ab: Das Wiedervereinigungsobservatorium nahe der Stadt Goseong ermöglicht einen Blick über den Zaun ins Nachbarland Nordkorea.
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Touristenmagnet
Die Aussichtsplattform gewährt einen Überblick über die entmilitarisierte Zone und ist vor allem bei Touristen beliebt. 2015 besuchten rund 13,2 Millionen Menschen Südkorea. Viele von ihnen verschafften sich mit den Fernrohren einen Einblick in die Landschaft Nordkoreas.
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270 Kilogramm Patriotismus
Auf nordkoreanischer Seite liegt innerhalb der DMZ das Dorf Kijŏng-dong. Früher wurde von dort aus nordkoreanische Propaganda über Lautsprecher verbreitet. Wahrzeichen von Kijŏng-dong ist der 160 Meter hohe Fachwerk-Turm, der vierthöchste Fahnenmast der Welt. An seiner Spitze hängt eine fast 270 Kilogramm schwere nordkoreanische Flagge.
Bild: Getty Images/C. Court
Bunter Protest
Obwohl die Zone zwischen den beiden Ländern militärfrei ist, fordern viele Koreaner endgültigen Frieden. So auch im "Imjingak-Friedenspark" im südkoreanischen Paju nahe der DMZ. Die bunten Bänder am Stacheldrahtzaun sind Ausdruck des Wunsches nach Vereinigung und Frieden.
Bild: Getty Images/Jung Yeon-Je
Frieden und Liebe
Auch nahe des südkoreanischen Wiedervereinigungsobservatoriums wünscht man sich eine Lösung des Konflikts: Die übergroßen Buchstaben sind beschriftet mit den Worten "Liebe" und "Frieden" auf verschiedenen Sprachen.
Bild: DW/Jun Michael Park
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Zur Eröffnungsfeier schickte er seine Schwester Kim Yo Jong, die die Einladung überbrachte. Moon will aber zumindest zunächst nicht persönlich nach Nordkorea reisen. Er schickt daher stattdessen die Sondergesandten.
Wieder scharfe Töne
In den vergangenen Tagen hatte sich der Ton in der Korea-Krise allerdings wieder verschärft, nachdem US-Präsident Donald Trump im Streit über Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm weitere Strafmaßnahmen gegen das abgeschottete Land erließ und mit einer Eskalation des Konflikts drohte. Nordkorea warf daraufhin den USA vor, die Verbesserung der Beziehungen zu Südkorea untergraben zu wollen. Zudem drohte Nordkorea erst am Samstag den USA mit Gegenmaßnahmen. Hintergrund ist das angekündigte Frühjahrs-Manöver, das die USA mit den südkoreanischen Streitkräften gemeinsam durchführen will.