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PolitikSüdkorea

Südkorea und USA einig bei Kosten für Militärpräsenz

5. Oktober 2024

Die vorzeitige Verlängerung eines bestehenden Abkommens ist vor allem Donald Trump geschuldet. Seoul befürchtet, dass er als Präsident für die militärische US-Unterstützung deutlich mehr verlangen würde als Joe Biden.

Südkoreanische und US-Soldaten mit Maschinengewehren und Panzern Mitte August bei einem Manöver nahe der Stadt Paju
Südkoreanische und US-Soldaten Mitte August bei einem Manöver nahe der Stadt Paju Bild: Defense Ministry/ZUMA Press Wire/picture alliance

Die Vereinigten Staaten und Südkorea haben sich auf eine neue Vereinbarung über die Beteiligung des ostasiatischen Landes an der Finanzierung der US-Militärpräsenz dort verständigt. Die Übereinkunft sieht nach einer Meldung der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap vor, dass der Beitrag des asiatischen Landes im ersten Jahr des fünfjährigen Abkommens um 8,3 Prozent auf 1,14 Milliarden US-Dollar (umgerechnet etwa 1,03 Milliarden Euro) steigen wird. In den folgenden Jahren sind weitere Erhöhungen von maximal fünf Prozent pro Jahr vorgesehen.

Rund 28.500 US-Soldaten in Südkorea

Das Abkommen, das 2026 in Kraft treten soll, muss noch vom Parlament in Seoul gebilligt werden. Derzeit sind etwa 28.500 US-Soldaten in Südkorea stationiert, um mögliche Aggressionen Nordkoreas abzuschrecken. "Die Vereinbarung wird ein bedeutender Erfolg für beide Seiten sein und unsere Allianz sowie unsere gemeinsame Verteidigung stärken", betonte ein Sprecher des Außenministeriums in Washington.

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Das aktuelle Abkommen wäre erst im nächsten Jahr ausgelaufen, aber die Regierung des demokratischen US-Präsidenten Joe Biden drängte darauf, es vor der Präsidentschaftswahl am 5. November abzuschließen. Dabei ging es auch darum, Sorgen in Südkorea zu zerstreuen, dass ein möglicher Sieg des Republikaners Donald Trump die zukünftigen Verhandlungen erschweren könnte.

Trump will Milliarden Dollar mehr haben

Trump hatte in seiner Amtszeit als US-Präsident wiederholt Südkorea und anderen Verbündeten Schmarotzertum vorgeworfen und angedroht, dass er Milliarden von Dollar mehr verlangen würde.

Donald Trump bleibt bei seiner Linie, die Verbündeten der USA bei den Verteidigungskosten stärker zur Kasse zu bittenBild: Andy Manis/AP Photo/picture alliance

Noch Ende Juni erklärte der Präsidentschaftskandidat, dass auch Taiwan für den von den USA zur Verfügung gestellten Schutz zahlen müsse. In einem Interview der Nachrichtenagentur Bloomberg Businessweek sagte er damals, dass die Vereinigten Staaten für Taiwan nichts anderes als "eine Versicherungsgesellschaft" seien: "Sie haben etwa 100 Prozent unseres Chipgeschäfts übernommen. Ich denke, Taiwan sollte uns für die Verteidigung bezahlen."

Die USA sind der wichtigste Unterstützer und Waffenlieferant für die Führung in Taipeh. Ein formelles Verteidigungsabkommen wie mit Südkorea oder Japan gibt es jedoch nicht.

sti/kle (dpa, ap)

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