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Südkoreaner bleibt Favorit für Annan-Nachfolge

29. September 2006

Der südkoreanische Außenminister Ban Ki Moon hat derzeit die besten Chancen, der nächste UN-Generalsekretär zu werden. Doch die Wahl ist ein langer Prozess - und noch längst nicht entschieden.

Das Büro von Kofi Annan bei den UN in New YorkBild: AP
Der Südkoreaner Ban Ki Moon gilt als erfahrener DiplomatBild: AP

Ban Ki Moon ging auch aus der dritten Testabstimmung für die Nachfolge von Kofi Annan am Donnerstagabend (28.9.2006, Ortszeit) als klarer Gewinner hervor. Er erhielt bei der geheimen Wahl im Sicherheitsrat 13 von 15 möglichen Ja-Stimmen sowie ein Nein und eine Stimmenthaltung.

Von den anderen sechs Kandidaten kam keiner auf die Mindestzahl von neun Stimmen. Die Ratsmitglieder stimmten über jeden Bewerber einzeln ab. Ban hatte auch schon die zwei vorangegangenen Probeabstimmungen für sich entschieden.

Überraschung für lettische Bewerberin

Zweiter wurde der Schriftsteller und UN-Untergeneralsekretär Shashi Tharoor aus Indien mit acht Ja-Stimmen. Bei der letzten Testwahl hatte Tharoor noch zehn Ja-Stimmen auf sich vereinen können. Er hatte zuvor angekündigt, bei einer weiteren Niederlage aus dem Rennen aussteigen und die Vereinten Nationen verlassen zu wollen.

Die lettische Präsidentin Vaira Vike-Freiberga, die als eine der letzten in die Ausscheidung um Annans Nachfolge eingestiegen war, brachte es überraschend auf sieben Ja-Stimmen. Sie ist die einzige Frau und Nicht-Asiatin unter den sieben Kandidaten für das Amt. Nach einem ungeschriebenen Rotationsprinzip sollte der neue UN-Generalsekretär aus Asien kommen.

Weitere Bewerber sind der frühere afghanische Finanzminister Aschraf Ghani, Jordaniens UN-Botschafter Prinz Seid al Hussein, der frühere UN-Abrüstungschef Jayantha Dhanapala aus Sri Lanka sowie der stellvertretende thailändische Regierungschef Surakiart Sathirathi.

Legt China sein Veto ein?

Für Montag (2.10.2006) ist bereits die vierte Testwahl geplant. Dann wird erstmals zwischen den Stimmen der fünf Vetomächte, den USA, Großbritannien, Frankreich, Russland und China, und denen der anderen zehn Mitglieder unterschieden. Dann wird die Farbe der Stimmzettel verraten, ob eine Vetomacht gegen den Favoriten stimmt. Sollte sich China gegen Ban aussprechen, wäre es um seine Kandidatur geschehen. Ein Nein aus den Reihen der Fünf bedeutet, dass der Kandidat zunächst gescheitert ist.

Die Bundesrepublik hat sich bisher für keinen Kandidaten ausgesprochen. Die endgültige Abstimmung über die Nachfolge Kofi Annans soll am 15. Oktober 2006 im UN-Sicherheitsrat stattfinden. Annans zweite fünfjährige Amtszeit geht am 31. Dezember zu Ende. (kas)

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