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Südkoreas Ex-Präsident Yoon verlässt seine Partei

17. Mai 2025

Zwei Wochen vor der vorgezogenen Präsidentschaftswahl in Südkorea ist der abgesetzte Präsident Yoon Suk Yeol aus seiner Partei ausgetreten. Er kam damit einem möglichen Parteiausschluss zuvor.

Südkorea Seoul 2025 | Ex-Präsident Yoon Suk Yeol winkt aus dem geöffneten Fenster einer schwarzen Limousine
In den vergangenen Wochen gab es immer wieder Massenproteste für und gegen Ex-Präsident Yoon Suk Yeol (Archivbild)Bild: Kim Soo-hyeon/REUTERS

"Ich verlasse heute die PPP", schrieb Yoon auf seiner Facebook-Seite. Mit seinem Parteiaustritt aus der People Power Party komme er seiner "Verantwortung nach, die freie Republik Korea zu schützen". Zugleich forderte er die Menschen auf, den PPP-Kandidaten und früheren Arbeitsminister Kim Moon Soo zu unterstützen.

Kim hatte sich als einziges ehemaliges Kabinettsmitglied Südkoreas lange geweigert, sich für die Ausrufung des Kriegsrechts zu entschuldigen. Diese Woche sagte er zum ersten Mal, es tue ihm "aufrichtig leid" für die Menschen, die unter der Ausrufung des Kriegsrechts gelitten hätten.

Erst Haushaltsstreit, dann Kriegsrecht

Bei der Wahl am 3. Juni soll ein Nachfolger für den abgesetzten Präsidenten gefunden werden. Yoon hatte im Dezember in einem Haushaltsstreit kurzzeitig das Kriegsrecht in Südkorea verhängt und damit eine politische Krise ausgelöst. Das Parlament in Seoul stimmte daraufhin für die Absetzung Yoons, was das südkoreanische Verfassungsgericht im April bestätigte.

In den vergangenen Wochen gab es immer wieder Massenproteste für und gegen Yoon. Im Januar war eine Kundgebung in Gewalt umgeschlagen, als radikale Anhänger Yoons aus Verärgerung über einen Haftbefehl gegen ihn ein Gerichtsgebäude in Seoul stürmten. Vier der beteiligten Personen wurden in dieser Woche zu Gefängnisstrafen verurteilt.

Yoon wird vorgeworfen, die Gewalt angeheizt zu haben. In einer Botschaft hatte er seine Anhänger gewarnt, das Land sei "in Gefahr", und er hatte angekündigt, "bis zum bitteren Ende" an der Seite seiner Unterstützer zu stehen.

Südkoreas Verfassungsgericht hatte die Amtsenthebung von Yoon im April als juristisch korrekt bestätigtBild: KIM Min-Hee/AFP

Nun erklärte Yoon, die bevorstehende Präsidentschaftswahl sei die "letzte Chance, eine totalitäre Diktatur zu verhindern und die liberale Demokratie und die Rechtsstaatlichkeit zu schützen". Die rivalisierende Demokratische Partei, deren Kandidat Lee Jae Myung Umfragen zufolge als Favorit ins Rennen geht, kritisierte er als "schamlos". Die Demokratische Partei berufe sich auf "die liberale Demokratie, habe diese aber selbst zerstört", sagte Yoon.

haz/jj (afp, rtr, dpa, ap)

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