1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Präsidentin Park räumt Fehler ein

4. November 2016

Durch die Korruptionsaffäre um eine enge Freundin ist Südkoreas konservative Staatschefin Park Geun Hye zunehmend in Bedrängnis geraten. In einer TV-Ansprache gibt sie sich reumütig.

Süd Korea | TV-Ansprache von Präsidentin Park Geun-hye
Bild: REUTERS/Kim Hong-Ji

Die politisch angeschlagene Präsidentin entschuldigte sich bereits zum zweiten Mal öffentlich für die Affäre. Sie wolle die volle Verantwortung für den Korruptionsskandal übernehmen und "mit den Ermittlern kooperieren, wenn dies nötig ist". Park Geun Hye erklärte sich prinzipiell dazu bereit, dass auch Ermittlungen gegen sie aufgenommen werden. Die Affäre breche ihr das Herz. Sie fühle eine große Verantwortung für den Skandal. Es sei alles ihre Schuld und ihr Fehler gewesen, sagte die Staatschefin.

Choi, die Einflussreiche im Hintergrund 

Park wird vorgeworfen, ihrer langjährigen Freundin Choi Soon Sil Einsicht in vertrauliche Regierungsdokumente und Mitsprache bei Personalentscheidungen ermöglicht zu haben, ohne dass diese ein öffentliches Amt ausübte. Laut den Berichten soll Choi die Präsidentin in politischen Fragen beraten, sie auf Spitzentreffen vorbereitet und ihre Reden überprüft haben. Die 60-Jährige soll zudem ihre Beziehung zu Park benutzt haben, um Spendengelder für zwei private Stiftungen einzutreiben. 

Die Beziehungen der beiden Frauen reichen Jahrzehnte zurück. Choi ist die Tochter eines früheren Förderers der Präsidentin.

Der Skandal hat Südkorea in eine tiefe politische Krise gestürzt. Das Bezirksgericht in Seoul erließ Haftbefehl gegen Parks Vertraute. Choi droht jetzt eine Anklage wegen Machtmissbrauchs und anderer Vergehen. Bei ersten Vernehmungen durch die Staatsanwaltschaft in dieser Woche wies sie die Vorwürfe zurück.

Schadensbegrenzung

Als Reaktion auf den Skandal und um den Vertrauensverlust in der Bevölkerung einzugrenzen, hat Park diese Woche bereits einen neuen Ministerpräsidenten ernannt. Zudem benannte die Staatschefin einen neuen Finanzminister sowie einen Minister für öffentliche Sicherheit.

qu/rk (APE, rtre, afpe, dpa)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen