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KonflikteSüdsudan

Hunger im Südsudan: Vereinte Nationen schicken Hilfe

7. Juli 2025

Angesichts anhaltender Kämpfe fehlt es vielen Menschen im Südsudan an Lebensmitteln. Das UN-Welternährungsprogramm versorgt nun abgelegene Gebiete aus der Luft - doch die Hilfe reicht nicht aus.

Hilfsgüter des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (Symbolbild)
Das Welternährungsprogramm ist die wichtigste Institution der Vereinten Nationen im Kampf gegen den globalen Hunger (Symbolbild)Bild: Christoph Soeder/dpa/picture alliance

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat damit begonnen, abgelegene Gebiete im Südsudan aus der Luft mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Die Region Upper Nile im Nordosten des Landes sei akut von einer Hungersnot bedroht, erklärte die UN-Organisation in der Hauptstadt Juba.

Tausende Familien dort hätten aufgrund von seit März andauernden Kämpfen keinen Zugang zu dringend benötigter Hilfe. Die Wasserwege, über die die Region normalerweise versorgt wird, werden seit April von den südsudanesischen Konfliktparteien blockiert. 

WFP fordert viel mehr Hilfe

Laut Welternährungsprogramm konnten mit den Hilfslieferungen aus der Luft schon 40.000 Menschen versorgt werden, die in den entlegensten Teilen der Bezirke Nasir und Ulang von akutem Hunger betroffen sind. Die WFP-Landesdirektorin für Südsudan, Mary-Ellen McGroarty, warnte: "Ohne eine massive Ausweitung der Hilfe drohen die Bezirke Nasir und Ulang in eine vollständige Hungersnot abzurutschen." 

Zusätzlich verschärft der globale Rückgang von Hilfsgeldern die ohnehin katastrophale humanitäre Lage in dem ostafrikanischen Binnenstaat. Landesweit sind nach WFP-Angaben 7,7 Millionen Menschen - fast 60 Prozent der Bevölkerung - von Hunger betroffen. 2,3 Millionen Kinder sind von Mangelernährung bedroht.

Auch die Region Unity im Westen des Landes ist von den Kämpfen betroffen. Wie der Sender Radio Tamazuj berichtete, sind nach Luftangriffen am Wochenende zehntausende Menschen auf der Flucht. Laut einem UN-Bericht von vergangener Woche erreichten die Fälle von Gewalt gegen Zivilisten im ersten Quartal 2025 einen neuen Höchststand. Mehr als 1600 Menschen wurden demnach Opfer von Gewalt, 739 von ihnen getötet.

Friedensabkommen gebrochen

Im Südsudan gibt es seit der Unabhängigkeit vom Sudan 2011 immer wieder Konflikte. In verschiedenen Regionen kämpfen bewaffnete Milizen gegen die Regierungsarmee. Staatschef Salva Kiir stellte kürzlich Vizepräsident Riek Machar unter Hausarrest. Die beiden Politiker hatten im Bürgerkrieg von 2013 bis 2018 verfeindete Lager angeführt. Die seither geschlossenen Friedensabkommen wurden wiederholt gebrochen.

ch/wa (epd, WFP)

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