Sabotage im Auftrag Russlands? - Drei Männer festgenommen
14. Mai 2025
Die Bundesanwaltschaft hat in Deutschland und der Schweiz drei Männer wegen mutmaßlicher Agententätigkeit zu Sabotagezwecken festnehmen lassen. Sie hätten sich unter anderem zu Sprengstoffanschlägen mit Paketbomben im Auftrag Russlands bereiterklärt, teilte der Generalbundesanwalt mit.
Die erste Festnahme erfolgte den Angaben zufolge am 9. Mai in Köln. Der zweite Beschuldigte wurde einen Tag später in Konstanz festgenommen. Beide Männer wurden bereits dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe vorgeführt und sitzen in Untersuchungshaft.
Der dritte Mann wurde am Dienstag im Kanton Thurgau in der Schweiz gefasst. Er soll nach seiner Überstellung in Karlsruhe vorgeführt werden. Alle drei Beschuldigten sind ukrainische Staatsangehörige.
Bereits Testpakete verschickt
Die Verdächtigen sollten laut Bundesanwaltschaft "arbeitsteilig von Deutschland aus an Empfänger in der Ukraine Pakete mit Spreng- oder Brandvorrichtungen versenden, die sich während des Transports entzünden würden". Einer von ihnen habe Ende März in Köln zwei Testpakete aufgegeben, in denen sich unter anderem GPS-Tracker befanden.
Zunahme von russischer Spionage
Der Bundesnachrichtendienst (BND), der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer, und das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) hatten in den vergangenen Monaten mehrfach vor russischer Sabotage und Spionage gewarnt.
Der inzwischen ausgeschiedene frühere BfV-Präsident, Thomas Haldenwang, hatte im Herbst gesagt, bei einem mutmaßlich von Russland initiierten Brand eines Luftfrachtpakets sei Deutschland im Juli nur knapp an einem Flugzeugabsturz vorbeigeschrammt. Das Paket hatte einen Brandsatz enthalten, der im DHL-Logistikzentrum Leipzig zündete und einen Frachtcontainer in Brand setzte.
ch/jj (rtr, dpa, afp)
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